Straße soll samstags gesperrt werden
Umfrage: Das halten Laupheimer von der Schließung der oberen Mittelstraße
Laupheim / Lesedauer: 3 min

Anna Berger
„Ich finde es gut“, sagt Reinhold Buck. „Das macht es heimeliger und sicherer für Kinder.“ Der 63–Jährige ist an diesem Donnerstag mit seiner Tochter und zwei Enkelkindern auf dem Markt. Er fände es gut, wenn durch die Schließung mehr Stände hinzukommen könnten.

Außerdem sieht er es als Chance für den Einzelhandel. „Wenn man ab und zu eine Aktion machen würde, würden bestimmt viele Leute in die Stadt kommen.“ Außerdem könne der Eckpunkt „mehr Tische rausstellen“, betont er mit seiner zweieinhalb Jahre alten Enkelin Miriam auf den Schultern.
Ähnlich sieht es Marcel Golde. Der dreifache Vater glaubt, dass es mehr Flair in die Innenstadt bringt, wenn die Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt wird: „Dann kann man die Zeit schön auf dem Markt verbringen, ohne auf den Verkehr achten zu müssen“, sagt der 43–jährige Laupheimer.

Notwendig ist der Schritt seiner Meinung nach unter anderem, weil Autofahrer die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit im verkehrsberuhigten Teil der Mittelstraße nicht beachten.
Marktbeschicker André Russ kritisiert die Schließung
Im Gegensatz dazu kritisiert Marktbeschicker André Russ vom Früchtehandel Russ in Untersulmetingen die Entscheidung des Laupheimer Gemeinderats, die obere Mittelstraße probeweise während des Samstagsmarkts zu sperren.
„Viele unserer Kunden kommen von auswärts. Die haben das gerne genutzt, dass sie hier parken können“, sagt der 29–Jährige.

Der Früchtehandel betreibt sowohl donnerstags als auch samstags einen Stand auf dem Wochenmarkt. Russ ist überzeugt, dass es zu wenige Möglichkeiten gibt, um zentrumsnah zu parken, wenn die Mittelstraße samstags gesperrt wird. Er befürchtet, dass sich das letztlich auf das Geschäft der Marktbeschicker auswirken könnte.
Mehrheit für einen Probeversuch
Nadine Gegalski aus Laupheim hingegen hält den Schritt für längst überfällig: „In anderen Städten ist es gang und gäbe, dass man Straßen am Wochenmarkt zumacht.“ Das Argument, dass dadurch Parkplätze wegfallen, hält sie für übertrieben: „Es sind ja gar nicht so viele Parkplätze.“
Die zweifache Mutter ist selbst zu Fuß in die Innenstadt gekommen. „Man kann in Laupheim alles super erreichen“, findet die 37–Jährige. Außerdem gebe es in Laupheim viele Parkplätze. „Vielleicht wird dann auch endlich mal das Parkhaus benutzt.“
Kerstin Schlaier aus Bihlafingen findet, dass nichts gegen einen Probebetrieb spricht: „Einen Versuch ist es wert“, so die 33–Jährige. Problematisch findet sie aber die über die Marktzeit (laut Satzung im Sommer 7 bis 12.30 Uhr, im Winter 8 bis 12.30 Uhr) hinausgehende Schließung bis 16 Uhr, wie es der Beschluss des Gemeinderats vorsieht.

Dies könne dem Einzelhandel schaden. Außerdem ist sie der Meinung, dass die Stadt einen Mehrwert schaffen müsse wie zusätzliche Stände und Events: „Geschlossen und leer ist Blödsinn.“