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Aktion „Helfen bringt Freude“

In diese lokalen Projekte sollen die Spenden dieses Jahr fließen

Laupheim / Lesedauer: 4 min

Indien, Brasilien, Uganda: Die fünf aus der Region Laupheim lokal initiierten Projekte sollen vor allem Kinder unterstützen und ihnen einen guten Start ins Leben ermöglichen.
Veröffentlicht:17.11.2023, 11:50

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Auch in diesem Jahr ist die Mithilfe der Leserinnen und Leser der „Schwäbischen Zeitung“ gefragt: Mit einer Spende für die SZ-Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“ haben sie die Möglichkeit, Projekte im Ausland zu unterstützen, die der Bekämpfung von Fluchtursachen dienen und für die lokale Organisationen bürgen. Die „Schwäbische Zeitung“ in Laupheim freut sich, dass wieder fünf Projekte aus ihrem Verbreitungsgebiet dabei sind, die seit vielen Jahren unterstützt werden.

Mädchenheim von Pfarrer Kalathinkal in Indien

Im südwestindischen Kerala hat der Mietinger Pfarrer Johnson Kalathinkal Heim für Mädchen gegründet, die seit vielen Jahren durch „Helfen bringt Freude unterstützt wird. In Kerala haben sich die Lebensbedingungen in den vergangenen Jahren durch Überschwemmungen, Arbeitslosigkeit und Drogenprobleme verschlechtert. „Gerne würden wir das Geld aus der Weihnachtsaktion wieder für den Unterhalt der Mädchen verwenden“, sagt Pfarrer Kalathinkal.

Da der Zugang zu sauberem Wasser sehr wichtig für das Heim ist, soll zudem ein Wassertank angeschafft werden, um Regenwasser aufzufangen. Der Tank soll dazu beitragen, längere trockene Perioden zu überbrücken. Weitere Spenden werden benötigt zur Beschaffung von Schulmaterialien, aber auch für die schulische Betreuung, für Essen und Kleidung.

Schule von Pfarrer Thomas Barungi in Uganda

An der „Blessed Adolph Kolping Education Foundation“, der Schule von Pfarrer Thomas Barungi in Uganda, wird jungen Menschen Bildung und damit ein guter Start ins Leben vermittelt. Zudem betreibt der einst in Laupheim tätige Geistliche ökologische Landwirtschaft und betreibt Aufforstung.

Ein langgehegter Traum von Barungi ist der Bau einer Krankenstube, um kranke Schulkinder vor Ort schnell und gut versorgen zu können. Dennoch steht in diesem Jahr ein anderes Projekt im Vordergrund: der Bau einer Mauer um das Schulgelände. Denn im vergangenen Jahr hat die islamistische Miliz ADF verstärkt Angriffe auf ugandische Schulen unternommen und dabei mehrere Blutbäder angerichtet.

Schule der Steyler Missionsschwestern in Indien

Die Steyler Missionsschwestern setzen sich weltweit für die Ärmsten ein. In diesem Jahr ist das Geld aus der „Helfen bringt Freude“-Aktion für ein Projekt im Nordosten Indiens, im Bundesstaat Mizorem, vorgesehen. Dort, im Dorf Khawhai, wo die Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben, stehen die Steyler Missionsschwestern vor allem an der Seite der Kinder und Jugendlichen. Am Ortsrand von Khawhai eröffneten die Schwestern die „St. Arnold’s School“, wo rund 100 Kinder lernen können.

Doch die Anbindungen und Beförderungsmöglichkeiten in der Region sind so schlecht, dass vor allem Mädchen der Schulbesuch oft verwehrt bleibt. Um sie erreichen zu können und ihre Eltern zu ermutigen, auch ihre Töchter lernen zu lassen, planen die Schwestern die Erweiterung ihrer Schule um ein Internat für Mädchen.

Kalkutta-Hilfe Projekt 36

Tausenden an Tuberkulose erkrankten Menschen hat der in Mietingen ansässige Verein „Projekt 36 ‐ Kalkutta-Hilfe“ schon geholfen. Auch der Spendenbetrag, der dem Verein aus der SZ-Aktion „Helfen bringt Freude 2023“ zufließt, soll für die langfristig angelegten Projekte in der indischen Millionenstadt verwendet werden.

Da ist zum einen das St. Thomas Home, ein Hospital für tb-infizierte Frauen, seit 2003 in der Obhut der Hilfsorganisation German Doctors. Seit das vom Schwendier Arzt-Ehepaar Uta und Dankwart Kölle initiierte Kinderkrankenhaus Pushpa Home schließen musste, werden dort auch schwerkranke Kinder und Jugendliche stationär behandelt.

„Unser Verein versucht die Hälfte der Krankenhauskosten zu tragen“, heißt es auf der Homepage von „Projekt 36“. Das sei ein ehrgeiziges Unterfangen, denn „auch in Kalkutta steigen die Lohn- und Lebensmittelkosten stark“. Den Betrieb der neuen Kinderstation will man nach Möglichkeit komplett finanzieren. Außerdem engagiert sich „Projekt 36“ weiter für ein Stipendien-Programm, das junge Menschen schulisch fördert und ihren Familien staatliche Sozialleistungen erschließt.

Containertransport der Sammelzentrale

Die Sammelzentrale „Aktion Hoffung“ in Laupheim schickt jedes Jahr Kleider- und Hilfsmitteltransporte in arme Länder. In diesem Jahr soll mit dem Erlös der SZ-Weihnachtsaktion ein Projekt im brasilianischen Bundesstaat Bahia unterstützt werden. „Landflucht ist im Staat Bahia mit seiner Millionenmetropole Salvador ein großes Problem“, sagt Roman Engelhart, Betriebsleiter der Sammelzentrale.

„Sie führt zur Entwurzelung von Landarbeiterfamilien, die ihr Heil in Großstädten suchen, und zu vernachlässigten Kindern und Jugendlichen, die sich Drogengangs anschließen und maßgeblich zur hohen Kriminalität in brasilianischen Metropolen beitragen.“

Mit einem dreijährigen Programm in den Jahren 2023 bis 2025 will die Kirchengemeinde Nossa Senhora do Rosario rund 100 Kinder und Jugendliche aus Landarbeiterfamilien fördern und Eltern für wichtige Themen sensibilisieren. Die Sammelzentrale trägt zusammen mit zwei katholischen Kirchengemeinden aus Biberach und Ulm mit didaktischem Material, Instrumenten, Werkzeug und mehr dazu bei.