Gemeindehaus
Gemeindehaus: Am 2. März ist Spatenstich
Laupheim / Lesedauer: 3 min

Seit einem Jahr gähnt eine Grube an der Schillerstraße, durch einen Zaun gesichert. Dort stand das alte Evangelische Gemeindehaus, dort möchten Laupheims Protestanten ein neues errichten. Doch der Baubeginn hat sich immer wieder verzögert. Das ursprüngliche Konzept enthielt dem Oberkirchenrat zu viel umbauten Raum, außerdem verlangten die Stuttgarter einen Fahrstuhl. Also mussten die Entwürfe geändert werden. Mit der Stadt war über die Ablöse für 28 fehlende Autostellplätze zu sprechen; im Juli 2011 gab der Gemeinderat grünes Licht, die fälligen 182 000 Euro als Zuschuss zu verrechnen.
Jetzt sind alle Hürden genommen, am 2. März ist Spatenstich. „Wir sind froh, dass es endlich losgeht“, sagt der Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Bernd Pfister . Etwa 60 Prozent der Arbeiten wurden nach seinen Worten bereits vergeben, die restlichen Gewerke folgen bald.
Bei einer nochmaligen Untersuchung des Baugrunds stellte sich heraus, dass der Boden von schlechterer Qualität ist als bisher angenommen. Das verteuert die Gründung des neuen Hauses. Der anvisierte Kostenrahmen von insgesamt 1,1 Millionen Euro werde gleichwohl gehalten, sagt Bernd Pfister. Etwa 60 Prozent der Summe muss die Kirchengemeinde selbst schultern. Der Oberkirchenrat bewilligt bis zu 30 Prozent der Kosten, ein Zehntel übernimmt der Kirchenbezirk.
Die Bauzeit werde auch davon abhängen, wie lange der Winter regiert, sagt Pfister. „Wenn’s gut läuft, möchten wir auf Weihnachten hin einziehen.“
Gut möglich, dass die Evangelische Kirchengemeinde ihre baulichen Aktivitäten dieses Jahr noch ausweitet. Ein Anbau an den Kindergarten „Arche Noah“, der direkt an das neue Gemeindehaus anschließt, ist in der Diskussion. Dahinter steht die Überlegung, den bisher zweigruppigen Regelkindergarten mit flexiblen Öffnungszeiten um eine Gruppe für Buben und Mädchen unter drei Jahren zu erweitern. Im Rahmen eines Gesamtkonzepts könnte die „Arche Noah“ das Gemeindehaus mitnutzen, den großen Saal als Bewegungsraum, die Küche für das Bereitstellen von Mahlzeiten und die oberen Räume für Elterngespräche.
Das Projekt in dieser Form sei im Kirchengemeinderat noch nicht beschlossen, sagt Bernd Pfister; man wolle zeitnah darüber entscheiden. Baubeginn könnte im Sommer sein – „wenn die Finanzierung steht“. Die Kosten für die Kindergartenerweiterung liegen bei mehr als 400 000 Euro. Frohe Kunde kam dazu vergangene Woche aus Tübingen: Das Regierungspräsidium stellt 120 000 Euro Zuschuss in Aussicht, wenn binnen sechs Monaten mit den Arbeiten begonnen wird.
Einen „Wermutstropfen“ müsste man in Kauf nehmen, wenn die „Arche Noah“ größer wird, sagt Bernd Pfister: „Die Regelgruppe in evangelischer Trägerschaft im Kindergarten ,Regenbogen Klausenteich’ würden wir dann aufgeben.“ Aus finanziellen Gründen könne die Gemeinde kein zusätzliches Personal aufbauen. Nicht alle Kinder aus dieser Gruppe könnten zur „Arche Noah“ wechseln. Für die Zukunft sei die Konzentration auf einen Standort aber gewiss die vorteilhaftere Lösung, ist Pfister überzeugt: „Wir werden so in zentraler Lage gut aufgestellt sein.“