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Trauung

230 Paare sagen in Laupheim „Ja“

Laupheim / Lesedauer: 5 min

Die Standesamt-Statistik 2016 deutet auf ein Ausnahmejahr hin
Veröffentlicht:05.02.2017, 17:47

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  • Schwäbische.de
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Auf ein Ausnahmejahr blicken die Laupheimer Standesbeamten Margarete Zuber und Rainer Ganser zurück. Die aktuelle Standesamt-Statistik weist 230 Trauungen auf.

„Das ist ein neuer Rekord“, sagt Rainer Ganser. „Es war aber auch viel Arbeit und hat von uns beiden viel Engagement erfordert.“ Dennoch habe es ihm viel Freude bereitet, die Liebenden zu trauen. „Und meine Kollegin macht auch einen super Job“, findet Ganser. „Sie ist eine klasse Standesbeamtin.“ Die 18 Samstage, an denen man im Jahr 2017 heiraten kann, haben sich die beiden schon aufgeteilt: An zehn traut Rainer Ganser, an acht Margarete Zuber. „Einige Termine sind schon ausgebucht“, verrät Ganser. „Aber es gibt auch noch genügend freie Tage.“ Zu finden sind die Trau-Samstage auf der Internetseite der Stadt.

Die meisten heiraten im Juli

Im Jahr 2016 sind insgesamt 230 Paare vor die Standesbeamten getreten. Davon ist ein Paar eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft eingegangen. Die meisten Paare wollten im Juli heiraten: 33 an der Zahl. Je 27 Eheschließungen gab es im Wonnemonat Mai und im Oktober, dicht gefolgt vom August mit 26 Hochzeiten. Doch auch über den Dezember können sich die Standesbeamten nicht beklagen: 23 Trauungen standen an.

An eine Trauung erinnert sich Rainer Ganser besonders gern: „Das Paar war von auswärts und kannte mich von der Trauung eines befreundeten Pärchens. Wie die beiden mir später verraten haben, waren sie sich einig, dass sie auch unbedingt bei mir heiraten möchten. Der Mann hat sich dann heimlich mit mir in Verbindung gesetzt und alles in die Wege geleitet. Er wollte seine Liebste an ihrem Geburtstag überraschen. Sie hatte schon damit gerechnet, dass sie an ihrem Ehrentag einen Heiratsantrag bekommt, dass sie dann aber gleich am Nachmittag auch noch heiratet, daran hatte sie im Traum nicht gedacht. Doch der Mann hatte alles organisiert, vom Frisör bis zu der Kleidung. Und die eingeweihte Familie hat auch nichts verraten. Das war alles sehr romantisch.“

Doch es gibt noch eine Eheschließung, an die der Standesbeamte gern denkt. An dem Tag musste er nämlich sein schauspielerisches Können beweisen. Es war der 9. April. Der Tag, an dem Katharina Reinalter-Wenzel und Oliver Wenzel geheiratet haben. „Ein tolles Paar“, findet Rainer Ganser. Deshalb hatte er auch kein Problem damit, ein etwas anderes Foto mit dem Paar zu machen. Der Fotograf wollte für das Hochzeitsfoto einen Streit inszenieren. „Für das Bild mussten sie sich nach der Trauung heftig anschreien“, erzählt Ganser. „Und ich stand dazwischen, hielt die Hände vors Gesicht und musste so tun, als ob ich es kaum fassen kann.“

Und das ist es vermutlich auch, warum Laupheim so ein Magnet für Heiratswillige ist: Die lockere und einfühlsame Art Rainer Gansers lockt viele Paare ins Städtchen und natürlich die schönen Orte, an denen man heiraten kann. Das bestätigen auch die Wenzels, die in Baltringen wohnen. „Wir waren bei einigen Hochzeiten von Freunden dabei, die Rainer Ganser getraut hat“, erzählt Oliver Wenzel. „Es hat richtig Spaß gemacht, dabeizusein. Deshalb war uns schnell klar: Sollte es mal bei uns soweit sein, muss er unser Standesbeamter werden.“

Die jüngste Braut war 20 Jahre alt

Nach der Eheschließung haben sich im Jahr 2016 insgesamt 204 Paare dazu entschieden, den Namen des Mannes zu führen; zehn Paare nahmen den Namen der Ehefrau an. Bei 14 Paaren behielten nach ihrer Heirat die Ehepartner weiterhin den eigenen Namen.

71 Menschen haben zum zweiten Mal geheiratet und sechs zum dritten Mal. Die jüngste Braut war 20 Jahre alt, die älteste 77. Der jüngste Bräutigam war 20 Jahre alt, der älteste hatte das 67. Lebensjahr vollendet.

32 Paare mit Auslandsbeteiligung

Insgesamt sind 32 Paare mit Auslandsbeteiligung vor die Standesbeamten getreten. Sie stammen aus folgenden Ländern: Albanien, Argentinien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, China, Griechenland, Indonesien, Italien, Japan, Kroatien, Lettland, den Niederlanden, aus Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, der Slowakei, aus Spanien, der Türkei und aus Ungarn.

40 Paare, die in Laupheim geheiratet haben, trennten sich im Jahr 2016. Ein Jahr zuvor waren es 41 Paare auf 199 Eheschließungen. Im Jahr 2014 waren es noch 75 Paare auf 210 Eheschließungen. Darauf haben die Standesbeamten allerdings keinen Einfluss.

Standesamt-Statistik 2016

Geburten: Insgesamt sind in Laup-heim und den Teilorten 221 Neugeborene im Jahr 2016 gemeldet worden. 233 waren es 2015. Aufgeteilt sind die Geburten im vergangenem Jahr wie folgt: Laupheim 158, Obersulmetingen 14, Untersulmetingen 24, Baustetten 20 und Bihlafingen 5. „Eine detailliertere Statistik ist nicht möglich, da hier keine Kinder mehr geboren und beurkundet werden“, erklärt Rainer Ganser. „Auch die Namen der Kinder sind nicht mehr beurkundet.“ In diesem Jahr ist dennoch die Geburt eines Kindes in Laup-heim beurkundet. „Dabei handelt es sich um eine unfreiwillige Hausgeburt“, verrät Ganser.

Dem gegenüber stehen 168 Sterbefälle in Laupheim und den Teilorten. Im Jahr 2015 waren es 184. Die älteste Frau, die starb, war 104 Jahre alt, der älteste Mann 92.

Kirchenaustritte: Im Jahr 2016 sind 94 Menschen aus der Kirche ausgetreten, im Jahr davor waren es 82. 2014 waren es noch 141 Austritte. 2013 verzeichnete die Statistik 135, im Jahr 2012 waren es 86, und 90 Austritte gab es im Jahr 2011.

Von April bis Oktober kann man sich im kleinen Schlössle und im Salzbüchsle-Turm das Ja-Wort geben. Doch auch im Schloss in Obersulmetingen lässt es sich schön heiraten; es ist besonders im Winterhalbjahr gefragt.

Welche Termine noch frei sind, erfährt man unter Telefon 07392/70 42 37 und www.laupheim.de . Zudem gibt es einen Flyer, der Informationen zum Heiraten auf Schloss Großlaupheim bereithält. Er liegt unter anderem im Rathaus aus.