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Schülerfrage

Vertreter der Ampelparteien stellen sich Schülerfragen

Biberach / Lesedauer: 2 min

Podiumsdiskussion der Europabotschafter am Biberacher Wieland-Gymnasiums
Veröffentlicht:21.04.2022, 11:09

Von:
  • Schwäbische.de
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Für die mehr als 150 Schüler des Wieland-Gymnasiums war es eine spannende, wenngleich nicht sehr kontroverse Diskussion in der Schulaula. „Was macht die Ampel für Europa?“ lautete das Thema der Runde. Eingeladen hatten die Juniorbotschafter des Europaparlaments des Wieland-Gymnasiums, eine 14-köpfige Schülergruppe.

Gekommen waren der Landtagsabgeordnete der FDP des Wahlkreises Bodensee, Klaus Hoher, der Bundestagskandidat Johannes Kretschmann für die Grünen (Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen) und der Kreisvorsitzende der Biberacher SPD, Simon Özkeles. Alle drei vertraten eingeladene Bundestagsabgeordnete ihrer Partei. Auch wenn das Thema Europa Aufhänger für die Diskussionsrunde war: Abgearbeitet wurden Fragen zu den Themenbereichen Umweltschutz, Krieg in der Ukraine und einer Erweiterung und Vertiefung der Europäischen Union.

Die Juniorbotschafter Maya Bühler, Patricia Schmid, Laetitia Balandis, Sophia Fieseler, Charlotte Fischer und Maurice Binder stellten auf der Bühne die zuvor von ihnen gesammelten und ausgewählten Fragen des Publikums an die drei Ampel-Vertreter. Wenngleich die Personen Hoher, Kretschmann und Özkeles sich sehr unterschiedlich präsentierten, in der Sache gaben sich alle als Realpolitiker, die in hnlich argumentierten.

Während Hoher beim Umweltschutz und Erreichung des Klimaziels mehr auf technische Innovation und Eigenverantwortung setzt, betonten Kretschmann und Özkeles eher aktives Umsteuern von Seiten der Bundesrepublik. Das radikale außen- und militärpolitische Umsteuern der Bundesregierung nach dem Angriff auf die Ukraine wurde von allen dreien begrüßt. „Von Olaf Scholz erwarte ich mehr als jetzt“, kritisierte allerdings Hoher. Kretschmann gab zu bedenken, dass Sanktionen gegen Russland die Richtigen treffen müssten. Özkeles forderte hier stärkere Sanktionen gegen russische Oligarchen.

Was die Erweiterung der EU anbelange, so müsse man Aufnahmen prüfen, es gebe klare Rahmenbedingungen. Die Stärkung eines föderalen Europas, so Kretschmann, sei aber im Koalitionsvertrag Konsens gewesen. Staaten wie Ungarn oder Polen müssten bei Verstößen gegen die gemeinsame Ordnung sanktioniert werden – auch hier waren sich die drei Politiker einig.

Gefragt, ob es in anderen politischen Konstellationen nicht einfacher sei, in Berlin zu regieren, betonten Özkeles, Hoher und Kretschmann den gemeinsam ausgehandelten Koalitionsvertrag. Auch im politischen Alltag, so Hoher, „besteht das Leben aus Kompromissen“. Am Ende stand der Aufruf an die Schüler, sich selbst für ihre Interessen zu engagieren und mit anderen demokratisch über den richtigen Weg auseinanderzusetzen. Dass Einigungen trotz verschiedener Ausgangspositionen möglich sind, zeigte jedenfalls die Diskussion.