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Giftpflanze

Tipps: Was bei Kontakt mit Riesen-Bärenklau tun

Biberach / Lesedauer: 2 min

Das Landwirtschaftsamt rät dazu, die Pflanzen auszugraben oder den Kommunen zu melden
Veröffentlicht:15.08.2016, 19:19

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Überall und schon seit vielen Jahrzehnten ist die Giftpflanze Riesen-Bärenklau in Europa zu finden. Trotzdem passieren jeden Sommer immer noch Unfälle, wegen Unwissenheit. Das Landwirtschaftsamt Biberach gib

Der Riesen-Bärenklau ist auch bekannt unter dem Namen Herkulesstaude und kommt ursprünglich aus dem Kaukasus. Nach Europa kam sie 1890 ursprünglich als Zierpflanze und wird auch heute noch teilweise als diese in Parkanlagen verwendet. Die Pflanzen können bis zu drei Meter hoch werden und bekommen weiße Blüten mit einer Größe von 50 Zentimetern.

Das Problem der imposanten Pflanze ist, dass sie das Gift Furocumarin enthält. Vor allem in dem Saft ist es zu finden. Unter Einwirkung von UV-Strahlen werden die Giftstoffe aktiviert und können bei den Menschen starke Verbrennungen auslösen. Rötung oder Reizung der Haut, Fieber, Schweißausbrüche oder Kreislaufschocks weisen auf eine Berührung mit dem Riesen-Bärenklau hin. Die Verbrennungen können drittgradig verlaufen, was bedeutet, dass ohne Hauttransplantation keine Heilungschance besteht.

Größe der Pflanze fasziniert

Gefahr besteht vor allem für Kinder. Die Größe und das Aussehen regt die Kinder an, mit der Pflanze zu spielen. Schnell ist es passiert, dass ihre Haut geschädigt wird. Der Heilungsprozess der Verbrennungen dauert lang und es bleiben Narben zurück.

„Wer solch eine Pflanze wachsen sieht, sollte sofort zum Spaten greifen und die Pflanze unverzüglich aus der Erde holen,“ rät Felix Teufel vom Landwirtschaftsamt Biberach. „Nicht zu vergessen sind dabei: Schutzkleidung, Schutzbrille und Handschuhe,“ betont er. Wer aus Versehen doch eine Pflanze berührt, solle auf alle Fälle Ruhe bewahren. Jeder Mensch reagiere anders auf das Gift. Die betroffenen Hautstellen sollten mit Wasser und Seife gewaschen werden, um größere Verbrennungen zu vermeiden. Teufel empfiehlt außerdem, einen Arzt aufzusuchen.

Am besten melden

Ein Pferdebesitzer, der sich in den vergangenen zwei bis drei Jahren viel mit der Pflanze beschäftigt hat, sagt: „Wenn ich in der Gegend umherfahre, fallen mir die teuflischen Pflanzen überall auf. Auch an den Rändern von gut befahrenen Fahrradwegen.“ Der Riesen-Bärenklau gehöre leider nicht zu den meldepflichtigen Pflanzen. „Ich melde die Pflanzen immer sofort bei der Stadt, wenn ich eine an einem stark befahrenen Weg sehe. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich erfahren müsste, dass jemand schwer verletzt würde durch solch eine Pflanze.“

Er appelliert an die Mitbürger, nicht einfach wegzuschauen, sondern die Umgebung vor allem für Kinder sicherer zu machen. Auch Felix Teufel vom Landwirtschaftsamt rät dazu, die Pflanzen vorsichtshalber bei der Stadt zu melden.