StartseiteRegionalRegion BiberachBiberachIn diesem ehemaligen Autohaus findet für kurze Zeit eine Ausstellung statt

Kundrath-Areal in Biberach

In diesem ehemaligen Autohaus findet für kurze Zeit eine Ausstellung statt

Biberach / Lesedauer: 4 min

Was auf dem Biberacher Kundrath-Areal vom 16. bis 25. Juni alles auf dem Programm steht.
Veröffentlicht:14.06.2023, 12:00

Von:
  • Schwäbische.de
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Wo früher Autos verkauft wurden, wird ab dem 16. Juni meditiert und ekstatisch getanzt. Auf dem Areal des früheren Autohaus Kundrath findet vom 16. bis 25. Juni eine interdisziplinäre Ausstellung statt. Sie trägt den Titel „So schön bunt hier“. Jeweils von 10 bis 20 Uhr gibt es kostenlose Workshops, Vorträge und Kunst zu sehen.

Bereits zum zweiten Mal gibt es in der Biberacher Innenstadt eine sogenannte temporäre Zwischennutzung einer leerstehenden Fläche. „Das spontane Kommen und Gehen der Gäste macht dieses Kunstprojekt so besonders“, freut sich Kuratorin Constanze Dall. Sie hatte bereits im vergangenen Jahr mitgeholfen, das alte Krankenhaus in eine Kulturstätte zu verwandeln.

Nun organisiert sie mit dem Kunst– und Kulturprojekt–Team Dalli Dalli Art die zehntägige Ausstellung im ehemaligen Autohaus in der Saulgauer Straße 2. Für die Organisation des Projekts habe sie ein knappes Zeitfenster gehabt. Dies sei in der Kunstbranche jedoch kein Problem, im Gegenteil. „Die Kunst lebt von der Spontanität“, sagt Constanze Dall. Daher habe auch die Entwicklung des Programms schnell funktioniert.

Kostenlose Räume für die Kunst

Viele Künstlerinnen und Künstler seien froh, kostenlos Raum zur Verfügung gestellt zu bekommen, um ihre Werke zeigen zu können, berichtet Dall. Bei der Zusammenstellung des Programms habe sie darauf geachtet, Menschen aus unterschiedlichen Bereichen miteinzubeziehen. Vernissage ist am Freitag um 19 Uhr, Dall wird zur Einführung ein paar Worte sagen. Danach, um 20.30 Uhr, findet ein Violinenkonzert mit Clara–Lena Schlumberg und Roberto statt.

Am Samstag werden verschiedene Workshops angeboten, unter anderem klärt ein DJ über modulare Synthesizer auf. Am Dienstag gibt es einen interaktiven Vortrag von Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Thomas Kühn über „global surgery“.

Das steht auf dem Programm

Beraterin Gitte Tremel hält insgesamt viermal einen Vortrag zum Thema „Kunst — Der etwas andere Weg einer Krebstherapie“. Am Mittwoch gibt es außerdem einen Kurs zu Impulsmeditation, der besonders auf bewusste Atmung abzielt. Abgeschlossen wird die Ausstellung am 25. Juni um 19 Uhr mit einem Vortrag von Wolfexperten Andreas Schmid über „Wölfe vor der Haustüre“.

Danach gibt die Hard–Rock–Coverband The Crossed Bones ab 20 Uhr ein Konzert. „Kunst ist schwer zu definieren“, sagt Dall. Daher seien die Ausstellerinnen und Aussteller sehr frei darin gewesen, was sie präsentieren möchten. Von Gemälden, sei über Skulpturen und Installationen alles dabei. Außerdem

Kunst ist Teil der Gesellschaft

Mit dem Projekt möchte sie zeigen, dass Kunst ein Teil unserer Gesellschaft sei. „Ich will darauf hinweisen, dass Kunst ganz wichtig ist“, so Dall. Eine Besonderheit der temporären Zwischennutzung sei das Publikum. „Viele kommen auch wegen dem Gebäude“, berichtet Dall.

Durch den ungewöhnlichen Standort würden unter den Gästen nicht nur Kunstinteressenten sein, sondern auch Menschen, die sich eher für das Gebäude interessieren. Diese Mischung sei besonders für die Künstlerinnen und Künstler spannend, da die Reaktionen sehr unterschiedlich ausfallen können.

Bedauerlicherweise werde das gesamte Projekt nicht finanziert. Die Ausstellerinnen und Aussteller, sowie Organisatorin Constanze Dall übernehmen die ganze Arbeit ehrenamtlich. „Es ist toll, dass es solche Menschen gibt“, so Künstlerin Andrea Tiebel–Quast. Dennoch stelle sie sich die Frage: „Wo ist hier die Unterstützung?“ Auch sie wird auf der kommenden Ausstellung vertreten sein und wünsche sich, dass die Kunstszene in Biberach von der Stadt stärker unterstützt werde.

„Das Projekt ist ein Mehrwert für die ganze Region“, berichtet Tiebel–Quast über die kommenden Tage. „Ich wünsche mir einen anderen Blickwinkel auf Kunst“, erzählt sie. Kunst gehöre einfach in die Gesellschaft. „Es geht darum, dass man eine Szene zulässt“, so Constanze Dall. Dies könnte Kunst auch für junge Menschen attraktiver machen.


Das vollständige Programm gibt es unter: https://dallidalli–art.de