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Schüler hauen auf die Pauke

Biberach / Lesedauer: 2 min

Schüler hauen auf die Pauke
Veröffentlicht:16.07.2012, 15:25

Von:
  • Schwäbische.de
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„Ich gehe nicht auf Defizite ein, sondern bestärke positiv, was die Kinder leisten“, sagt Marina Raidt-Altunashvili, Diplom-Musiktherapeutin an der Schwarzbach-Schule Biberach. Kürzlich hat sie zusammen mit der Lehrerin Brigitte Ackermann-Lechner den Familien ihrer Schüler im Zuge eines Musikabends ihren Therapieansatz vorgestellt. Mehrmals in der Woche musiziert Marina Raidt-Altunashvili mit den geistig- und mehrfach behinderten Kindern nach der Nordoff-Robins-Methode, einer schöpferischen Art der Musiktherapie.

Dabei stehen der Patient und sein künstlerisches Potential im Mittelpunkt. „Das Klavier dient als Harmoniebasis, auf deren Grundlage die Kinder tätig werden können“, sagte die Musiktherapeutin. Und das konnten und wollten sie in der Tat: Die Schüler schlugen mit Begeisterung die Trommeln und Zimbeln, spielten Metallophon und Flöte, während Marina Raidt-Altunashvili sie mit Klavierspiel und Gesang begleitete. Die Therapeutin, die das Projekt seit sechs Jahren leitet, interagierte dabei sehr direkt mit den Kindern, veränderte ihre Klavierbegleitung, je nachdem, was die Schüler spielten und forderte sie durch aufmunternde Lieder zum Musizieren auf.

Die meisten ließen sich das nicht zweimal sagen und gaben angesichts des Beifalls der Zuhörer gerne auch noch eine Zugabe. Andere hingegen schienen sich nicht recht wohl zu fühlen, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, gingen eher zaghaft mit den Instrumenten um und brauchten mehr Ansprache durch die Therapeuten. Gerade das Instrumentenspiel ist nach deren Ansicht sehr förderlich für die Kinder: „Sie trainieren so ihre Grob- und Feinmotorik, lernen aufeinander zu hören und können durch die Musik ihre Emotionen ausdrücken“, erklärte Marina Raidt-Altunashvili.

Am Ende dieses Abends dürfte das wohl vor allem Freude über das gemeinsame Musizieren gewesen sein. Dementsprechend wurde das Publikum mit einem fröhlichen Lied verabschiedet: „Goodbye, liebe Gäste, goodbye!“.