Honigernte
Honigernte wird zum Familienprojekt
Inneringen / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Es schwirrt und summt im Garten von Familie Amann. Ein gutes Zeichen, auch im Hinblick auf den Weltbienentag, der am 20. Mai ist und auf die Notwendigkeit der Tiere aufmerksam machen soll. Das Interesse für Bienen brachte auch die beiden Hobby-Imker Marc Bengel und Andreas Amann zusammen. Das gemeinsame Projekt sei aber eher zufällig entstanden, erzählen die beiden Männer. Im vergangenen Frühjahr haben sie bei einer Vereinssitzung festgestellt, dass sie sich beide für Bienen und die Imkerei interessieren. Marc Bengel hatte sich schon längere Zeit zum Thema belesen und mit zahlreichen Büchern eingedeckt. Mit Andreas Amann fand er einen Gleichgesinnten und tatsächlich ließen sie Taten folgen.
Zusammen hatten sie sich im vergangenen Jahr ein Bienenvolk zugelegt. Dieses Jahr sind es schon zwei Völker, die emsig und unermüdlich unterwegs sind und von den beiden Hobby-Imkern betreut werden.
Im weitläufigen Garten von Amanns am Ortsrand von Inneringen wurde der optimale Standort für einen Bienenstand gefunden. Über das Internet erwarben die Neu-Imker ein Bienenvolk im Nachbarlandkreis Biberach. „Am Karfreitag im vergangenen Jahr konnten wir das Bienenvolk, welches in einer Beute lebt, abholen“, erinnert sich Bengel. Provisorisch wurde diese auf einer Palette im Amann´schen Garten an einem geeigneten Platz aufgestellt. Die Pflege durch die beiden Imker während des Sommers, zahlte sich mit der reichen Honigernte im August aus. Mit Beginn der Sommerferien wurden beide Familien zur Ernte eingespannt, schmunzeln die beiden, während sie davon erzählen. Alle Kinder seien mit großer Begeisterung beim Schleudern des Honigs dabei gewesen.
Spannend wurde es dann, ob das Volk den Winter auch überlebt, denn das ist keine Selbstverständlichkeit. Dank entsprechenden Vorkehrungen und der Zufütterung eines Zucker-Wasser-Gemischs gelang auch das, im Mai entstand sogar ein zweites Volk. Die Arbeiterbienen hatten eine Weiselzelle gebaut, woraus eine neue Bienenkönigin entstand. Kommt eine zweite Königin, verlässt die alte üblicherweise den Stock und nimmt viele Bienen mit. „Wir hatten das Glück, dass sie sich gleich im Baum nebenan angesiedelt hat und so konnten wir das neue Volk problemlos in eine zweite Beute abnehmen“, sagt Amann. Das Paletten-Provisorium war ihm schon länger ein Dorn im Auge, daher nutzte er die entschleunigte Corona-Zeit, um einen richtigen Bienenstand zu bauen.
Seine drei Töchter durften tatkräftig helfen, und zwar beim Balken hobeln und streichen. Gemeinsam tüftelten die Hobby-Imker die optimale Ausrichtung des Standortes, der nun Richtung Süden direkt angrenzend an eine große Blumenwiese ist, aus. Zwischen April und Juni sei die Hauptschwarmzeit, erklärt Bengel und daher brauchen die Bienen ganz besondere Aufmerksamkeit.
Mit dem weißem Imkerhut, Handschuhen und Smoker kontrollieren die Imker ihre beiden Völker und freuen sich schon heute auf den Beginn der Sommerferien, wenn die Honigernte wieder mit einem großen Familienfest gefeiert wird.