Gesellenbrief
Der Gesellenbrief als Wertpapier
Biberach / Lesedauer: 3 min

Schwäbische.de
Die Zimmerer-Innungen Biberach und Ravensburg haben ihre Lossprechungsfeier im Bildungszentrum Holzbau ausgerichtet. Der Einladung folgten vielen Gäste, um mit den neuen Junggesellinnen und Junggesellen den Erfolg und den Beginn des neuen Lebensabschnittes zu feiern.
Obermeister Max Steigitzer gab die Namen der drei besten Absolventen der Zimmerer-Innung Biberach bekannt und überreichte ihnen die Ausbildungspreise: Als Prüfungsbester darf Maximilian Heise (Zimmerei Sälzle, Biberach) für seine hervorragende Prüfungsleistung nun ein Jahr lang einen VW Up fahren. Die Zimmerer-Innung Biberach übernimmt sämtliche Kosten des Fahrzeugs, ausgenommen der Benzinkosten, und honoriert so den Fleiß und das Engagement während der Ausbildung. Henry Fütterling (Matthäus Schmid, Baltringen) erhielt als Zweitbester einen Geldpreis von 250 Euro als Belohnung und Lars Riekenbrauck (Bunz bauart GmbH, Schwendi) als Drittbester 125 Euro.
Der Leiter des Bildungszentrums Holzbau, Markus Weitzmann, gratulierte den Absolventinnen und Absolventen zu ihren Erfolgen und freute sich über die positiven Entwicklungen in der Holzbaubranche. „Die Holzbaubranche erfährt weiterhin guten Zuwachs, die Betriebe haben Rekordauslastungen und auch stabile leicht steigende Ausbildungszahlen. Man sieht die hohe Nachfrage, daher war es von ihnen eine gute Entscheidung eine zukunftsfähige Ausbildung als Zimmerer beziehungsweise Zimmerin zu werden. Die zukünftigen Bauaufgaben und Herausforderungen sind hoch und die Potenziale enorm. Zur Umsetzung und zur Weiterentwicklung werden sie als Fachkräfte benötigt“, gab er den Junggesellen mit auf den Weg.
Obermeister Max Steigitzer gratulierte den neuen Fachkräften zu den vorbildlichen Leistungen und würdigte die Arbeit aller Beteiligten. Zudem erläuterte er, wie sich die Bewertung der Prüfungsergebnisse zusammensetzt und wie die Jahrgangsbesten ermittelt werden.
Der Obermeister der Zimmerer-Innung Ravensburg, Richard Heisele , gratulierte den Absolventinnen und Absolventen, zeigte die Chancen des Handwerks und Weiterbildungsmöglichkeiten auf und wünschte ihnen eine spannende Zukunft im Zimmererhandwerk. „Handwerk hat goldenen Boden, auch wenn sich die Weiterentwicklung der Konjunkturlage aktuell schwer voraussagen lässt.“
Kreishandwerksmeister Franz Manz berichtete über den Ursprung der Lehrlingsausbildung sowie der Handwerkszünfte im Mittelalter und stellte die Besonderheiten vor. Zudem erläuterte er, wofür die Begriffe „Handwerk“ und „Bildung“ stehen und unterstrich dies mit seiner Aussage: „Handwerk wird nicht ersetzt werden können. Blicken Sie stolz in die Zukunft, Sie werden als Fachkräfte gebraucht.“
Im Mittelpunkt der Feier stand die Überreichung der Gesellenprüfungs-Zeugnisse und Ehrungen durch den Prüfungsvorsitzenden Anton Munding und die Obermeister Steigitzer und Heisele. 178 von 185 Prüflingen bestanden die Gesellenprüfung zum Teil mit herausragenden Ergebnissen. Die Zahl der Prüflinge zeigt, dass der Beruf des Zimmerers trotz demografischen Wandels weiter interessant für junge Menschen ist. Der Gesellenbrief ist ein Wertpapier, das man nicht geschenkt bekommt. Munding bedankte sich bei den Prüfern für das ehrenamtliche Engagement und die unzähligen Stunden für Vorbereitung, Prüfungsabnahme und Auswertung. Ein besonderer Dank ging an die Kreishandwerkerschaft für die zuverlässige Organisation und Raimund Eisele von der Karl-Arnold-Schule Biberach.
Bernhard Otto, Leiter der Ausbildung, berichtete von seiner Ausbildungszeit als Zimmerer und welche Imagesteigerung das Zimmererhandwerk in den letzten Jahren erfuhr.
Beendet wurde die Feier mit dem traditionellen Zimmererklatsch mit musikalischer Begleitung durch die Zimmerer-Kapelle Biberach, bevor die Gäste den Abend bei Gesprächen und einem reichhaltigen Buffet ausklingen ließen.