Biberach

Böse Heimklatsche für den FV Biberach

Biberach / Lesedauer: 3 min

In der Fußball–Verbandsliga rutschen die Blau–Gelben unterliegen SU Neckarsulm mit 1:5
Veröffentlicht:17.09.2023, 21:18

Von:
  • Michael Mader
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Der FV Biberach ist im Heimspiel der Fußball–Verbandsliga unter die Räder gekommen. Die Mannschaft von Trainer Oliver Wild verlor gegen die Neckarsulmer Sportunion mit 1:5 (0:2) und rutschte damit auf den drittletzten Tabellenplatz ab.

Abgesehen von den ersten zehn Minuten und weiteren zehn Minuten in Durchgang zwei war das ein desolater Auftritt der gesamten Mannschaft des FV Biberach vor 180 Zuschauern im eigenen Stadion. Man erinnerte sich phasenweise an eine ähnliche Niederlage in der vergangenen Saison gegen Pfullingen. Damals verlor man zuhause 0:5 — völlig verdient. Auch wenn Wild den Sieg als zu hoch ausgefallen bezeichnete, muss diese Leistung dem Trainer zu denken geben. Viel zu behäbig und einfallslos agierte das Team bei zugegebenermaßen hochsommerlichen Temperaturen und einem durch den aufgeschütteten Sand schwer bespielbaren Boden. Aber mit diesen Bedingungen musste auch der Gegner zurechtkommen.

Dass sie nicht wollte, kann man der Mannschaft nicht vorwerfen. Von Minute eins bis neun versuchte sie, Druck zu machen und schnell in Führung zu gehen. Bis auf eine Kopfballchance durch Dario Nikolic sprang aber nichts heraus. Und praktisch im Gegenzug gelang Neckarsulm die Führung. Das Team wurde von der Biberacher Defensive quasi eingeladen, das Tor zu erzielen. Kapitän und Torjäger Steven Neupert traf dann letztlich auch aus kurzer Distanz aus dem Gewusel heraus — immerhin schon sein fünfter Saisontreffer. „Auch beim zweiten Tor verlieren wir wieder den Ball im Aufbauspiel und geraten durch individuelle Fehler auf die Verliererstraße“, versuchte Wild die Gegentreffer zu erklären. Ein Lied, das er in den vergangenen Wochen schon häufiger singen musste.

Die Defensivabteilung scheint in mancher Situation derzeit überfordert. So hatte Giuliano Greco per Abstauber zum 2:0 für die Gäste getroffen, was auch den Pausenstand bedeutete. „Wir wollten nach dem Wechsel nochmals was reißen, aber wenn man nach 30 Sekunden den dritten Treffer kassiert, ist die Partie gelaufen“, musste Wild feststellen. Maximilian Gebert wurde sträflich freigelassen und traf per Direktabnahme, wie auch sieben Minuten später, als derselbe Spieler zum 4:0 für die Sportunion mit Flachschuss ins lange Eck erfolgreich war. „Wir waren heute kämpferisch und läuferisch auf der Höhe, weil wir beim 1:1 im Derby am Mittwoch den Schalter nach schwachem Saisonstart umlegen konnten“, sagte Neckarsulms Trainer Nikola Grgic. „Die Spieler wissen seitdem, auf was es in der Verbandsliga ankommt.“

Nach dem vierten Tor der Gäste begannen die zweiten guten zehn Minuten des FV Biberach, der sich dann durch Manuel Münst auch mit dem Ehrentreffer belohnte. Zuvor hatten schon Kevin Wistuba per Freistoß und Jonathan Hummler per Kopfball für Gefahr im Neckarsulmer Strafraum gesorgt. Fünf Minuten vor Schluss hatte Kai Luibrand das zweite Biberacher Tor auf dem Fuß. Dafür fiel im Gegenzug das 5:1 für die Gäste durch den eingewechselten Sebastien Wabanza. „Wir müssen jetzt in der Trainingswoche dieses Spiel aufarbeiten, die Köpfe wieder hochkriegen und dann das Spiel am Freitagabend in Berg einigermaßen selbstbewusst angehen“, beschrieb Wild das Vorgehen der kommende Tage.

FV Biberach — Neckarsulmer Sportunion 1:5 (0:2).

FVB: Beck — Keller (74. R. Diamant, Schneider, Nikolic, Biesinger (37. Baier) — Wistuba (74. Baur), Wilpert (85. Odemer), Schwarz, Münst — Luibrand, Hummler (74. J. Diamant).

Tore: 0:1 Neupert (10.), 0:2 Greco (26.), 0:3, 0:4 Gebert (46., 53.), 1:4 Münst (62.), 1:5 Wabanza (88.). SR: Bergmann (Laupheim). Z.: 180.