Ausgezeichnete Speakerin mit besonderem Anliegen

Anlässlich des elften internationalen Speaker Slams, der nach New York City, München, Wien, Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf im Juli 2022 live aus Masterhausen im Hundsrück ausgestrahlt wurde, ist Manuela Ortmann auf die Bühne zurückgekehrt, die sie schon als junge Erwachsene geliebt hatte. Diesmal aber nicht, um in eine Rolle zu schlüpfen, sondern um als Speakerin anderen ihre Botschaft näherzubringen. Als Speakerin erhielt die Biberacherin nun ihre erste Auszeichnung, den Hermann Scherer Excellence Award, den ihr Hermann Scherer in einer Feierstunde überreichte.

Der Speaker Slam brach alle Rekorde. 141 Redner aus elf Nationen traten auf zwei Bühnen auf. Die Speeches wurden live gestreamt und erreichten mehr als 100 000 Zuschauer. Die Jury bestand aus einer Scouting Selektion und früheren Finalisten des Speaker Slams. „Es war eine riesige Herausforderung, auf den Punkt genau abzuliefern. Am Ende hat es aber sehr viel Spaß gemacht. Jetzt freue ich mich auf die großen Bühnen, um den Unterschied im Leben anderer und die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, sagt Manuela Ortmann. Ihr Ziel ist, das Thema Leben retten in Einklang zu bringen mit der Selbstfürsorge.

Manuela Ortmann kommt aus Biberach, arbeitet und lebt aber in München . Ihre Arbeit bei einer Stammzellspenderdatei ist ihre Leidenschaft. In knapp 15 Jahren brachte sie mehr als 200 000 Menschen dazu, sich als potenzielle Lebensretter bei der weltweit vernetzten Spenderdatei registrieren zu lassen. Mit der Typisierung über eine Blutentnahme oder über das Abrubbeln der Mundschleimhaut mit Wattestäbchen kann ein Spender, sollte es eine Übereinstimmung mit einem erkrankten Menschen geben, Leben retten. Mit ihrer Arbeit schenkt Ortmann vielen Hoffnung. Sie erlebt täglich, wie Menschen durch Spende ihrer gesunden Stammzellen schwer Kranken das Leben retten. Aber auch, dass man manchmal nicht mehr helfen kann.

Es traf die Biberacherin schwer, als ihr Vater an akuter Leukämie erkrankte und 2016 starb. Es war ein Wendepunkt im Leben von Manuela Ortmann. Der Vater war Zeit seines Lebens ein Sportler und hätte weitere 20 Jahre leben können. Er hatte noch viel vor, aber stattdessen zwang ihn die Krankheit in seinen letzten Wochen in den Rollstuhl. Seine Botschaft, die er seiner Tochter noch am Sterbebett mit auf den Weg gab, lautete: „Mäusle, leb’ dein Leben, so wie es du dir vorstellst, lass dir von niemandem mehr etwas anderes vorschreiben“.

Manuela trat das Erbe ihres Vaters an. Sie wusste damals noch nicht, was wirklich damit gemeint war, und machte sich daran, es herauszufinden. Durch Ausbildungen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung wurde ihr klar, dass Glück eine Entscheidung ist und sich nur derjenige morgens beim Blick in den Spiegel mag, der sich selbst gut leiden kann, der dankbar ist und einen Unterschied im Leben anderer macht. Das Leben ist kein Kampf, sondern ein Geschenk. Genauso, wie Gesundheit ein Geschenk ist.

Ortmann spürte, dass es vielen ähnlich ergeht, wie es ihr ergangen war. Viele fühlen sich getrieben und haben das Gefühl, sich durch äußere Umstände bestimmen zu lassen, statt ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Diesen Menschen will sie Mut machen, die Welt durch eine andere Brille zu sehen. Diese Brille werde. verweist Ortmann auf wissenschaftliche Erkenntnisse, individuell durch Erfahrungen, Erlebnisse und Vorbilder schon im frühen Kindesalter geprägt. Daraus entstehen Glaubenssätze, die in Prägungen und Muster resultieren, die einem im Erwachsenenalter oft im Weg stehen. Diese lassen sich transformieren, so Ortmann. Die Idealistin will ihre Botschaft: „Rette Leben – Lebe dein Leben!“ in die Welt bringen.

„Du hast nur dieses eine Leben und dass es für vieles zu kurz sein kann, siehst du ja an mir, mach bitte nicht den gleichen Fehler“, sagte ihr Vater vor seinem Tod. So hilft Manuela Ortmann den Menschen heute auf zweierlei Weise: Zum einen klärt sie über das Thema Stammzellspende auf, baut Vorurteile und Ängste davor ab, zum anderen begleitet sie Menschen, deren Prägungen zu transformieren, indem sie mit ihren Klienten deren tiefsitzende Glaubenssätze aufspürt.