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Siemens Energy: Im Windkraftgeschäft 400 Millionen sparen

Hamburg / Lesedauer: 2 min

Der angeschlagene Energietechnikkonzern Siemens Energy will in seinem verlustreichen Windkraftgeschäft mit einem Umbau erheblich Kosten senken. Bis zum Geschäftsjahr 2025/26 (per Ende September) sollen durch die geplante Vereinfachung der Struktur bei der Windkraftanlagen-Tochter Siemens Gamesa rund 400 Millionen Euro gespart werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hamburg auf seinen Kapitalmarkttag mit.
Veröffentlicht:21.11.2023, 14:35

Von:
  • Deutsche Presse-Agentur
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Der angeschlagene Energietechnikkonzern Siemens Energy will in seinem verlustreichen Windkraftgeschäft mit einem Umbau erheblich Kosten senken. Bis zum Geschäftsjahr 2025/26 (per Ende September) sollen durch die geplante Vereinfachung der Struktur bei der Windkraftanlagen-Tochter Siemens Gamesa rund 400 Millionen Euro gespart werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hamburg auf seinen Kapitalmarkttag mit. Schon vergangene Woche hatte Konzernchef Christian Bruch angekündigt, dass Siemens Gamesa in dem Jahr wieder die Gewinnschwelle erreichen soll ‐ zwei Jahre später als ursprünglich geplant.

Siemens Gamesa kämpft mit Qualitätsproblemen mit Landturbinen, Anlaufschwierigkeiten bei Meeresanlagen (Offshore) und deutlich höheren Kosten. Der Verkauf der neuen Landturbine 5.X ist ausgesetzt, im Offshore-Bereich konzentriert sich das Unternehmen auf den Hochlauf der Fabriken. Aufträge sollen selektiver angenommen werden. Deswegen rechnet Siemens Energy zunächst mit niedrigen Auftragseingängen in der Windsparte. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Siemens Energy nochmals einen Milliardenverlust. Gamesa will sich auf bestimmte Regionen und Produkte konzentrieren. Kernmarkt sei dabei Europa, wie Gamesa-Chef Jochen Eickholt erläuterte.

Siemens Energy hatte schon vergangene Woche Ziele für 2025/26 genannt. Der Kehrtwende bei Gamesa räumt Konzernchef Bruch dabei Priorität ein. Zudem sollen die Netztechnik sowie die Industrietransformation für eine bessere Profitabilität sorgen.

Der Konzern leidet unter seinem kriselnden Windkraftgeschäft, das Siemens Energy im abgelaufenen Geschäftsjahr Milliardenverluste eingebrockt hatte. Das übrige Geschäft rund um Gas, Netze und Industrietransformation läuft deutlich besser. Siemens Energy schiebt einen gewaltigen Auftragsbestand vor sich her. Doch um diesen abarbeiten zu können, braucht das Unternehmen Geld ‐ in Form von Garantien. Vergangene Woche hat sich Siemens Energy mit Banken und dem Bund über Garantien zur Absicherung von Aufträgen geeinigt, in diesem Zusammenhang sichert der Bund Garantielinien der Banken von 12 Milliarden Euro mit einer Bürgschaft von 7,5 Milliarden Euro ab.