StartseiteRegionalBayernHerrmann: Asylzahlen in Bayern steigen massiv an

Asylzahl

Herrmann: Asylzahlen in Bayern steigen massiv an

Bayern / Lesedauer: 2 min

Herrmann: Asylzahlen in Bayern steigen massiv an
Veröffentlicht:29.07.2022, 16:22

Artikel teilen:

Die Zahl der Asylbewerber in Bayern hat wieder deutlich zugenommen. «Die bayerischen Ankerzentren sind zu mehr als 90 Prozent ausgelastet», sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in Erlangen. Neben den mehr als 148.000 ukrainischen Flüchtlingen, die seit März 2022 in Bayern registriert worden seien, stiegen auch die regulären Zugangszahlen im Asylbereich wieder an.

Laut Herrmann liege die Zahl der Asyl-Erstanträge von Januar bis Juni 2022 in Deutschland bei 84.583 Asylerstanträge, dies seien 43,5 Prozent mehr als im Vorjahr. In Bayern sind es laut Innenministerium im gleichen Zeitraum 10 762, das bedeutet eine Steigerung von 37,0 Prozent. Hauptherkunftsländer seien im Bund wie in Bayern Syrien, Afghanistan und der Irak.

Ankerzentren sind Einrichtungen, in denen Asylsuchende und Flüchtlinge untergebracht werden und bis zur Entscheidung des Asylantrages bleiben. Anker steht für «Ankunft, Entscheidung sowie kommunale Verteilung beziehungsweise Rückführung». Abgelehnte Bewerber werden direkt aus dem Zentrum abgeschoben.

Herrmann warf in dem Kontext dem Bund vor, seiner Verantwortung in der Asylpolitik nicht gerecht zu werden: «Mit seinen jüngsten Aufnahmezusagen im Rahmen des Europäischen Solidaritätsmechanismus handelt er einseitig und ausschließlich zu Lasten der Länder.» Es sei völlig indiskutabel, dass die Ampelkoalition nicht mehr, sondern sogar weniger Mittel für die Unterbringung von Flüchtlingen zahlen wolle. «Aber sie plant ohne Beteiligung der Länder in einer Situation ohnehin steigender Asylzahlen weitere humanitäre Aufnahmen von Flüchtlingen aus anderen Kontinenten.»

Herrmann sagte, Länder und Kommunen seien mit der Versorgung von Kriegsflüchtlingen mehr als ausgelastet. Daher müsse der Bund zumindest die zusätzlichen Kosten übernehmen und mit den Ländern zusammenarbeiten.

© dpa-infocom, dpa:220729-99-204966/2