Winternachtsball
Winternachtsball legt ein traumhaftes „Comeback“ hin
Wangen / Lesedauer: 2 min

Die Sorge, dass nach der einjährigen Zwangspause vielleicht ein Bruch entstehen könnte, war unbegründet. Was sich am Samstag beim Winternachtsball in dem mit neuen Akzenten versehenen Festsaal ereignete, kann nur mit zauberhaft schön umschrieben werden.
Eine veränderte Tischanordnung mit viel Platz in der Saalmitte, vier große Kronleuchter, die mit den dekorierten Lichtersternen um die Wette funkelten, die nun schon zum zehnten Mal zur Bewegung animierende Musik des Tanzband „Air Bubble“ aus Lindau – Herz, was begehrst du mehr? Die 260 Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung genossen den Samstagabend sichtbar.
Was besonders auffiel, das waren die vielen jungen Paare und die gewählte Farbe der Kleider: die Damen bevorzugten in diesem Jahr zweifellos Schwarz, in das sich hier und da Rot mischte. Der Hinweis eines Gastes, man habe sich offensichtlich der neuen Bundesregierung angepasst, war natürlich scherzhaft gemeint.
Ja, und dann kam nach der Begrüßung durch Moderatorin Melanie Haug das erwartete: „Alles Walzer!“ Zuvor hatten die Herren noch schnell ihre Straßen- gegen die Tanzschuhe eingetauscht, um mit ihren Partnerinnen besser über das Parkett gleiten zu können. Danach zeigte sich die Vielfalt tanzbarer Melodien: „All of me“ ließ die Paare einen schwungvollen Quickstep hinlegen, „Domenica“ begeisterte die Rumba-Liebhaber, der Discofox „Atemlos“ war dem aktuellen Song von Helene Fischer geschuldet und die Samba „Night Birds“ das erklärte Lieblingslied des Orchesters.
In den Tanzpausen gab es Vorführungen. Da zeigten die Wangener Patrick Dreizehnter und Jule Katz eine atemberaubende „Latein-Show“, die Tanzgalerie aus Karlsruhe begeisterte mit frisch-fröhlichem „Modern Dance“, und Pablo und Luisa, Teil einer Freiburger Tanzschule, bewiesen, dass sie 2011 zurecht den ersten Platz bei den Deutschen Salsa-Meisterschaften erringen konnten.
Werner Rauch, der zusammen mit seiner Frau Karla, dem Ehepaar Margarete und Herbert Grob sowie Brigitte Engelmann und Leif Büchner vor Jahren das „Tanzteam Waldorfschule“ ins Leben gerufen hatte, erzählte am Rande, wie es überhaupt zu den Bällen gekommen war. Was anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Waldorfschule im September 2001 als „Große Ballnacht“ seinen Anfang nahm, entwickelte sich nach und nach zu einem der beliebtesten gesellschaftlichen Ereignisse im Jahreskalender der Stadt. Im Februar 2003 gab es den ersten „Wangener Winternachtsball“, dem inzwischen elf weitere folgten. Immer wieder kommen gerade auch Mitglieder aus den regionalen Tanzschulen und Tanzklubs – vorzugsweise aus Ravensburg – gerne in die Allgäustadt.
„Das macht uns natürlich stolz“, sagt Werner Rauch, schnappt sich Tochter Felizitas und tanzt mit ihr zu den Klängen von „If you don’t know me by now“ einen formvollendeten English Waltz.