Wangen
Starkregenrisikomanagement in Deuchelried
Wangen / Lesedauer: 2 min
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Das Starkregenereignis im Juli 2021 hat in Deuchelried und Epplings zu erheblichen Schäden geführt. Inzwischen hat das Ingenieurbüro Fassnacht im Auftrag der Stadt Wangen die Örtlichkeiten im Rahmen eines sogenannten Starkregenrisikomanagements genau untersucht, wie einer Mitteilung der Stadt zu netnehmen ist. Dabei ging es zunächst um die Kartierung der Verteilung des abfließenden Wassers bei extremen Niederschlägen. Daraus wurden mögliche Maßnahmen abgeleitet, um Die Folgeschäden solcher Starkregenereignisse zu minimieren. Neben den Karten wurden diese möglichen Maßnahmen am Donnerstagabend der Öffentlichkeit in Deuchelried vorgestellt. Das Interesse war sehr groß. Mehr als 80 Personen folgten dem Vortrag von Ingenieur Julius Fassnacht.
Festzuhalten sind drei wesentliche Punkte: Oberhalb vom Steibisberger Weg müsste durch geeignete Baumaßnahmen sichergestellt werden, dass das Oberflächenwasser westlich an der Siedlung vorbeigeführt wird. Auch oberhalb des Wolfazer Wegs müsste dem Experten zufolge das bei Starkregen vom Hang abfließende Wasser abgeleitet werden ‐ idealerweise über einen Graben zwischen den Häusern am Wolfazer Weg und am Alois-Leuchte-Weg, wo es dann Richtung Friedhof ablaufen könnte.
Für den Epplingser Bach gibt es laut Fassnacht nur die Möglichkeit, das Bachbett zu verbreitern und das überschüssige Wasser dann zwischen der Bebauung auszuleiten und über die Straße zu führen. Zudem ist es notwendig, das oberhalb der Epplingser Halde zufließende Oberflächenwasser zu fassen und schadlos in die Argen abzuleiten.
Gleichzeitig betonte Fassnacht, dass nicht nur die Kommune im Rahmen ihrer Daseinsvorsorge, sondern auch die jeweiligen Eigentümer die Pflicht hätten, ihr Eigentum selbst vor Hochwasserfolgen zu schützen und geeignete Maßnahmen zur Schadensminderung zu treffen. Zudem sei eine Lösung durch die Stadt nur dann in Sicht, wenn auch alle Grundstückseigentümer mitmachen, deren Grund für die Umsetzung der Maßnahmen benötigt wird.
Von hohem Interesse war die Antwort auf die Frage, wie es nun weitergeht. Der Leiter des Eigenbetriebs Städtisches Abwasserwerk, Urs Geuppert, verwies darauf, dass nun im nächsten Schritt die Verhandlungen mit den Eigentümern angegangen werden. Daran schließt sich die exakte Planung samt der Anträge auf Förderung beim Land Baden-Württemberg an. Wenn die Finanzierung gesichert ist und der Gemeinderat mit einem Baubeschluss das Okay gibt, kann mit dem Bau begonnen werden. Ortsvorsteher Markus Leonhardt bat die Bürgerinnen und Bürger allerdings um Geduld. Es werde noch einige Jahre dauern, bis die Projekte umgesetzt werden können. Die Bürgerinnen und Bürger hatten vom Angebot, Fragen zu stellen, rege Gebrauch gemacht und im Anschluss die Gelegenheit genutzt, Detailfragen mit Julius Fassnacht und seiner Kollegin, Melissa Röck, die das Projekt vor Ort betreut, zu besprechen.
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