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Roman Engelhardt hört als Wangener Stadtkämmerer auf

Wangen / Lesedauer: 3 min

Roman Engelhardt hört als Wangener Stadtkämmerer auf
Veröffentlicht:31.03.2014, 22:40

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Die Stadt Wangen muss sich einen neuen Kämmerer suchen: Roman Engelhardt legt nach nur einem halben Jahr sein Amt als Herr über die städtischen Finanzen nieder. Dies gab er am Montagabend in der Gemeinderatssitzung bekannt. Bereits am Dienstag, 1. April, beginnt der 48-Jährige seine neue Tätigkeit als Geschäftsführer der Laupheimer Sammelstation der Aktion Hoffnung der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Bei der Behandlung des Tagesordnungspunkts „Bildung von Haushaltsresten 2013“ ergriff Engelhardt inhaltlich schon nicht mehr selbst das Wort. Dies überließ er seiner bisherigen Mitarbeiterin Yvonne Winder. Als die Stadträte einen Knopf an diese Sache machten, äußerte sich Engelhardt unerwartet in eigener Sache: Er werde zum 31. März als Kämmerer der Stadt Wangen aus dem Dienst ausscheiden. „Mein Arbeitsvertrag ist in gegenseitigem Einvernehmen gelöst worden“, sagte er den offensichtlich überraschten Räten. Bereits am 1. April starte er als Geschäftsführer einer katholischen Entwicklungshilfe-Organisation. Dass es sich bei seinem neuen Arbeitgeber um die Aktion Hoffnung der Diözese handelt, sagte Engelhardt nach Sitzungsende auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung .

Dort sitze er seit mehreren Jahren ehrenamtlich im Vorstand. Seit 2009 sei die Position der Geschäftsführung der Sammelstation für Altkleidung vakant gewesen. Vor diesem Hintergrund sei die Aktion Hoffnung an ihn herangetreten, um diesen Posten zu übernehmen, erläuterte Engelhardt die Gründe für den Wechsel des Arbeitsplatzes.

„Sechs sehr intensive Monate“

„Sie haben sechs sehr intensive Monate erlebt“, erklärte Oberbürgermeister Michael Lang . Er sei in die laufende Erstellung des Haushaltsplans für 2014 eingestiegen und habe weitere Projekte gestemmt. „Es schmerzt, dass es so kurz war“, ergänzte Lang, der Engelhardts Fleiß hervorhob: Der scheidende Kämmerer habe auf Urlaub verzichtet und bis zum letzten Tag für die Stadt gearbeitet.

Nachdem der Gemeinderat den regulären Sitzungsblock abgearbeitet hatte, ergriff Maria Braun (CDU), stellvertretend für alle Räte, in der Angelegenheit das Wort: „Wir waren verdattert und schockiert“, sagte sie zur Nachricht von Engelhardts Demission bei der Stadt - und bedankte sich bei ihm für die geleistete Arbeit. Dem schlossen sich kurz darauf auch diverse andere Räte per Handschlag an.

Beruflicher Seiteneinsteiger

Roman Engelhardt hatte seine Tätigkeit als Stadtkämmerer erst vor einem halben Jahr begonnen. Der gebürtige Ulmer war ein Seiteneinsteiger in der öffentlichen Verwaltung. Vor seiner kurzen Zeit als Stadtkämmerer im Allgäu war der studierte Betriebswirtschaftler viele Jahre lang Prokurist und kaufmännischer Leiter eines Ulmer Ingenieursbüros für Siedlungswasserwirtschaft.

Ratsmandat in Hergatz behält er

Trotz seiner beruflichen Rückkehr in den Ulmer Raum wird Engelhardt weiterhin in Hergatz - und damit in unmittelbarer Nachbarschaft Wangens - wohnen bleiben. Auch sein Ratsmandat in Hergatz behält er, kündigte er gegenüber der Schwäbischen Zeitung an. Engelhardt war erst am 16. März bei den Kommunalwahlen in Bayern in das dortige Gemeindeparlament gewählt worden.