Marode Schulen 

Rektor kritisiert bauliche Situation an Wangener Ebnetschule

Wangen / Lesedauer: 2 min

Frank-Ulrich Widmaier findet es irritierend, dass solche Schulgebäude noch betrieben werden. Im Gemeinderat wurde zuletzt 2018 über eine Modernisierung gesprochen.
Veröffentlicht:24.05.2023, 09:00

Von:
  • Bernd Treffler
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Frank–Ulrich Widmaier, seit dem Herbst und noch bis Ende Juli kommissarischer Leiter der Ebnetschule, hat vorab ein gemischtes Fazit seiner Wangener Zeit gezogen.

Die Zusammenarbeit mit Kollegium, Elternbeirat und dem Förderverein sei „extrem produktiv und vertrauensvoll“ gewesen. Und:

„Hier kann man etwas bewegen. Die Schule ist bereit für einen Aufbruch und einen Neustart.‟

Frank–Ulrich Widmaier

Damit meint der Schulleiter neben der Leitungsposition auch die bauliche Situation, die sich „kurz– und mittelfristig signifikant verbessern muss“.

Widmaier, der in Wangen lebt und Rektor der Weingartener Talschule ist, die ab Herbst in großen Teilen neu gebaut wird, findet es „als Bürger dieser Stadt sehr irritierend, dass solche Schulgebäude wie an der Grundschule im Ebnet überhaupt noch betrieben werden“.

Einerseits sei die Gebäudehülle der Pavillons in keinem guten Zustand, andererseits sei die kleine Schule wegen des Unterrichts in drei verschiedenen Gebäuden „zerklüftet“.

Es braucht politischen Willen

„Dieses Konglomerat ist für eine moderne Bildungsstadt wie Wangen bauphysikalisch und organisatorisch nicht mehr zeitgemäß“, sagt der kommissarische Schulleiter. Und kommt zu dem Schluss, dass es eine „klare politische Willensbekundung“ geben müsse, dass „eines der nächsten Schulbauprojekte die Grundschule im Ebnet sein muss“.

Zwar steht ein solches Projekt seit geraumer Zeit auch in der städtischen Prioritätenliste oben. Politisch gestreift wurde eine solche Investition aber zuletzt im Frühjahr 2018, als im Gemeinderat eine Machbarkeitsstudie für das Ebnetschulzentrum vorgestellt wurde.

Diese bewertete die Substanz der Gebäude, leitete daraus den künftigen Flächenbedarf ab, zeigte Varianten für bauliche Veränderungen auf und bildete eine Basis für die nächsten Schritte.

Der neue Erweiterungsbau und die Sanierungsmaßnahmen an Hauptbau, 80er–Jahre–Bau, Fachpraktischem Gebäude und Sporthalle sind mittlerweile abgeschlossen. Für die Pavillon–Gebäude im südlichen Teil des Schulzentrums empfahl die Studie damals wegen deren schlechter Bausubstanz einen Abriss.

In einem weiteren Bauabschnitt wäre demnach ein zweiter Erweiterungsbau im Bereich der orangefarbenen Container möglich. Der Standort zwischen Real– und Grundschule würde eine gemeinsame Nutzung des neuen Gebäudes ermöglichen, beispielsweise für Essensausgabe, Ganztagesflächen, Hort, verlässliche Grundschule sowie für restliche Klassen– und Fachräume. Eine Planung hierfür gibt es jedoch derzeit nicht.