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Region Wangen hat zwei neue Rektorinnen und ein „Sorgenkind“

Wangen / Lesedauer: 4 min

In die Besetzung von Schulleiterstellen ist zuletzt wieder Bewegung gekommen. Ein Überblick, wo sich was tut.
Veröffentlicht:24.05.2023, 09:00

Von:
  • Bernd Treffler
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In die Besetzung von Rektorenstellen ist an einigen Schulen der Region Wangen zuletzt wieder Bewegung gekommen. Positive Entwicklungen gibt es hierzu in Kißlegg und in Argenbühl. Das „Sorgenkind“ bleibt diesbezüglich die Ebnetschule. Ein Überblick.

1. Wie geht es an der Wangener Ebnetschule weiter?

Seit vergangenem Herbst leitet Frank–Ulrich Widmaier die Grundschule kommissarisch. In dieser zusätzlichen Funktion hört der in Wangen wohnende Rektor der Talschule in Weingarten jedoch Ende Juli auf, eine Bewerbung für die Stelle an der Ebnetschule gibt es aktuell nicht.

Laut Schulamt in Markdorf gibt es verschiedene Szenarien, wie ab 1. August die Schulleitung dennoch gewährleistet sein könnte: Entweder die Suche unter umliegenden Rektoren, die bereit wären, die kommissarische Leitung zu übernehmen, ist noch erfolgreich. Oder aus dem Lehrerkollegium findet sich jemand, der diese Aufgabe übernehmen will. Beide Optionen sind — Stand jetzt — wenig wahrscheinlich.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass das Staatliche Schulamt vorerst selbst die kommissarische Leitung übernimmt, sagt deren Leiterin Carmen Huber, die für diese Aufgabe eine zuständige Person in ihrer Behörde benennen müsste.

„Die Bewerberlage ist derzeit generell ganz dünn“, so die Schulrätin. Dass die Leitung der Ebnetschule trotz mehrmaliger Stellenausschreibung bislang nicht besetzt werden konnte, „macht uns schon ein wenig Sorgen“.

2. Was tut sich an der Grundschule Christazhofen–Ratzenried?

Hier ist Markus Hahnel seit diesem Schuljahr Konrektor und, weil die Stelle des Rektors nicht besetzt ist, seit dem 1. Februar offiziell auch kommissarischer Leiter. Eine Aufgabe, die ihm „enorm viel Spaß macht“, wie Hahnel sagt: „Das Zusammenspiel von Schulentwicklung, Verwaltung, Organisation und selbst noch zu unterrichten taugt mir sehr.

Der Einstieg als kommissarischer Schulleiter ist mir sehr leicht gefallen, da ich enorme Unterstützung von den Eltern, Lehrer/innen, Personal und Schulträger erhalten habe.“ Bei der Lehrerversorgung sei man zudem „aktuell sehr gut aufgestellt“.

Laut Regierungspräsidium läuft derzeit für die Grundschule Christazhofen–Ratzenried ein Bewerberverfahren, es gibt also einen Interessenten für die Schulleitungsstelle. Diese ist seit dem Weggang der letzten Rektorin Patricia Piendl während des Schuljahrs 2019/20 nicht besetzt, seitdem gab es nur kommissarische Lösungen. Das Schulamt geht davon aus, dass die Grundschule zum kommenden Schuljahr wieder eine reguläre Schulleitung hat.

3. Wie ist der Stand an der Kißlegger Förderschule?

Am Sonderpädagogischen Bildungs– und Beratungszentrum (SBBZ) mit Förderschwerpunkt Lernen (früher Förderschule) in Kißlegg wurde Anja Diesch im vergangenen Februar zur Rektorin ernannt. Die 49–Jährige unterrichtet am SBBZ seit dem Schuljahr 2012/13 und hatte Ende 2019 die kommissarische Leitung übernommen.

Auf die ausgeschriebene Schulleitungsstelle bewarb sich Diesch Ende des abgelaufenen Schuljahrs. „Für mich war das der richtige Zeitpunkt.“ Auch, damit die Schule von einem „Schwebezustand“ wieder in geregeltes Fahrwasser komme. Die Konrektorenstelle ist derzeit ausgeschrieben.

Was hat sich an der Grundschule Immenried verändert?

Am 26. April wurde Heidi Weisshaupt offiziell zur Rektorin der Immenrieder Grundschule ernannt. Die 51–Jährige tritt damit die Nachfolge von Julia Radke an, die seit über einem Jahr nicht mehr an der Schule ist. Seit Februar 2022 war Weisshaupt bereits kommissarische Leiterin gewesen, die zertifizierte Montessori–Lehrerin unterrichtet bereits seit zwölf Jahren an der staatlich anerkannten Schule mit Montessori–Profil.

Dort gibt es aktuell zwei Kombiklassen mit knapp 30 Schülerinnen und Schülern. „Ich traue mir das jetzt zu“, sagt die neue Rektorin zu ihren Beweggründen. „Und ich bin überzeugt von unserem pädagogischen Konzept.“

4. Wie ist die Lage bei unbesetzten Schulleitungsstellen in der Region generell?

In der Region Wangen gibt es außer an der Ebnetschule keine weiteren unbesetzten Schulleitungsstellen, teilt das Regierungspräsidium als zuständige Behörde auf SZ–Anfrage mit. Im Landkreis Ravensburg seien aktuell sechs Stellen unbesetzt, davon würden bei fünf derzeit Bewerberverfahren laufen.

Heißt: Diese Stellen könnten zu Beginn des kommenden Schuljahrs wieder besetzt sein. Nicht so gut schaut es im benachbarten Bodenseekreis aus, der ebenfalls zum Einzugsbereich des Staatlichen Schulamts Markdorf gehört. Dort sind laut RP neun Stellen unbesetzt, davon laufen derzeit aber nur bei vier Stellen Bewerberverfahren. Bei den unbesetzten Schulleitungsstellen seien zumeist Grundschulen betroffen.