StartseiteRegionalRegion AllgäuWangenIn Sachen Verkehrsfluss B32 regt sich Widerstand

Alternativen erarbeitet

In Sachen Verkehrsfluss B32 regt sich Widerstand

Wangen / Lesedauer: 4 min

Interessengemeinschaft sieht die Ampelanlagen in Wangen als Hemmnis für den Verkehr und kündigt Einspruch an. Die Gruppe hat Alternativen erstellt und sucht Mitglieder.
Veröffentlicht:01.10.2023, 18:10

Von:
  • Susi Weber
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„Es kann nicht hingenommen werden, dass 13 Millionen, wahrscheinlich bis zur Fertigstellung 20 Millionen Euro, vergraben werden, um einen Verkehrsfluss zu generieren, der 70 Meter davor und 70 Meter danach über eine Ampelregelung wieder konterkariert wird“, sagt Thomas Hölz, Eigentümer eines Grundstückes am Buchweg in Wangen.

Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren des Regierungspräsidiums Tübingen für das Vorhaben „B32, Beseitigung des Bahnübergangs in Wangen im Allgäu“, für das Hölz gemeinsam mit 17 weiteren Betroffenen bereits jetzt Widerstand ankündigt. Die Interessensgemeinschaft hat aber Alternativen erstellt, die sie gerne auch weiteren Interessierten und Betroffenen präsentieren möchte.

Vor rund drei Wochen konnte man im Anzeigenteil der „Schwäbischen Zeitung“ eine Annonce finden, die nachfolgend in Auszügen wiedergegeben wird: „Wir, einige Wangener Anwohner der B32 am Buchweg und der Ravensburger Straße, waren bisher von den Staus am Bahnübergang extrem belastet. Die ausgelegte Verkehrsplanung sieht für die Einmündung der Zeppelinstraße in die Ravensburger Straße eine Ampelregelung vor. Ähnliches wird wahrscheinlich auch bei der Einmündung der Gegenbaurstraße geschehen.“ Alles andere als eine gute Idee, meint Hölz und meinen seine Mitstreiter.

Initiative sucht Mitstreiter

Sie stecken und stehen hinter der veröffentlichten Anzeige. Allesamt sind sie der Meinung, dass ein vernünftiger Verkehrsfluss durch die Ampelregelungen vor und nach der Unterführung ausgehebelt wird ‐ und möchten etwas dagegen tun. Einwendungen können noch bis zum 26. Oktober eingebracht werden.

Eine Frist, die Hölz und seine Interessensgemeinschaft auf gar keinen Fall verstreichen lassen wird und will: „Schön wäre es aber auch, wenn wir bis dahin noch weitere Mitstreiter finden würden.“ Aus diesem Grund gibt es am Mittwoch ein Treffen im Hotel Oberwirt.

Hölz hat sich intensiv mit den ausgelegten Plänen beschäftigt. Hauptkritikpunkt sind die geplanten Ampelanlagen, die seiner Meinung nach den Verkehrsfluss, der durch die Unterführung der Bahnschranken geschaffen werden soll, wieder hemmen und somit erhöhte Emissionen und Lärm zutage bringen.

Was die Gruppe zum Radverkehr sagt

Auch die Doppelverkehrsführung durch die Umleitung der Praßbergstraße stößt der Interessengemeinschaft und Hölz auf: „Wenn man an der Zeppelinstraße/ Ravensburger Straße einen Kreisverkehr plant, könnte man ohne Probleme am oberen Teil des Kutter-Geländes eine Einfädelspur in die B32 in Richtung Buchweg schaffen.“

Den Rad- und Fußgängerverkehr sieht die Interessensgemeinschaft ‐ abseits der B32 ‐ im parallel verlaufenden Hinderofenweg angesiedelt, der in Höhe des Hans-Schnitzer-Weges wieder in der Ravensburger Straße mündet: „Ja, dort den Berg hinauf ist es etwas steiler, aber 75 Prozent der Radler fahren heute ohnehin schon mit E-Antrieb. Und die Anwohner des Hinderofenweges sind es auch jetzt schon gewohnt, aufzupassen, wenn sie aus ihren Einfahrten ausfahren.“

Der Ärger gärt schon länger

Generell sieht Hölz eine Alternative, wie mit dem Bahnübergang und seiner Umgebung umgegangen werden könnte: „Die Erstellung eines Kreisverkehrs an der Zeppelinstraße mit Abflachung der Steigung bis zur ehemaligen Tankstelle, den Hans-Schnitzer-Weg als Sackgasse sowie einen Kreisverkehr an der Gegenbaurstraße auf Flächen, die ohnehin schon der Stadt gehören.“

Ob er keine Bedenken hat, dass es sich dann anschließend im in Wangen mit am meisten vom Verkehr betroffenen Bereich bis zur Leutkircher Kreuzung staut? „Das ist kein Problem, da ist ja auch ein Kreisverkehr geplant“, antwortet Hölz.

In ihm gärt es schon länger: „2009 habe ich mich das erste Mal mit der Situation beschäftigt, war immer wieder bei Sitzungen der Stadt und des Regierungspräsidiums, habe gemeinsam mit anderen das Wort ergriffen und verschiedene Vorschläge eingebracht.“ Wenig bis nichts davon sei in die Planungen des Landes beziehungsweise des Regierungspräsidiums eingeflossen.

Gemeinsam Einspruch einlegen

In jüngerer Zeit hat Hölz nun auch verschiedene Anwohner und Grundstücksbesitzer entlang der B32 angesprochen: „Ich würde gerne so viele mitnehmen wie möglich.“ Bis hinaus an die Stadtgrenzen, wo Menschen gegebenenfalls später auch an einer Umsetzung der heutigen Pläne zu leiden hätten.

Er halte es einfach für seine Bürgerpflicht, gegen diese noch nicht ausgereifte Planung vorzugehen und zu kämpfen, sagt Hölz. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern werde er in jedem Fall Einspruch gegen die Planungen einlegen: „So, wie das jetzt ist, kann das auf keinen Fall bleiben.“