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Teures Vergnügen

Gema-Gebühren für Weihnachtsmarktmusik steigen in Wangen drastisch

Wangen / Lesedauer: 2 min

„Stille Nacht“ auf den beliebten Märkten? Von wegen ‐ auch wenn die Kosten für die Lieder um mehr als das Doppelte steigen.
Veröffentlicht:20.11.2023, 12:00

Von:
  • Schwäbische.de
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Wer auf seinem Weihnachtsmarkt Musik haben will, muss dafür zahlen ‐ und zwar an die Gema, damit die Urheber der Lieder ihr Geld bekommen. Inzwischen fallen die Rechnungen aber deutlich höher aus als bislang ‐ auch in Wangen. Dennoch muss keiner Angst haben, dass die hiesigen Weihnachtsmärkte sinnbildlich eine „Stille Nacht“ werden.

So sieht es in größeren Städten aus

In einigen Städten fielen die Beiträge der „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema)“ für das vergangene Jahr um das Zehnfache höher aus als davor ‐ so zum Beispiel in Ulm. Dort wäre man jetzt mit Kosten von 15.000 bis 17.000 Euro dabei. Auch in Biberach soll die Stadtverwaltung statt bisher 4000 Euro Aufführungsgebühr an die Gema rund 12.000 Euro bezahlen.

Und wie sieht es in Wangen aus? Steigen für die Leistungsgemeinschaft, die im Advent die Weihnachtsmärkte veranstaltet, ebenfalls die Gebühren für Musik? „Ja, das werden sie“, sagt Christoph Morlok, Geschäftsführer der Leistungsgemeinschaft Handel und Gewerbe. Dennoch steht außer Frage, dass es an den in diesem Jahr fünf Terminen auch in diesem Jahr weihnachtliche Klänge zu hören gibt:

Wir wollen die Musik und es soll so bleiben wie bislang,

so Morlok.

 Auch wollen man den Musikern nicht in die Auswahl ihrer Musiktitel hinein reden oder Vorgaben machen.

Was hinter den höheren Kosten steckt

Im Vergleich zu Ulm und Biberach sind die von der Leistungsgemeinschaft zu zahlenden Gema-Gebühren unterm Strich zwar überschaubar. Der Anstieg ist dennoch drastisch. Zahlte die Leistungsgemeinschaft bisher rund 400 Euro für alle Märkte, steigen die Gebühren nun auf 200 Euro an jedem der fünf Veranstaltungstage ‐ und damit auf mehr als das Doppelte.

Hintergrund des Ganzen ist keine Tariferhöhung, wie man denken könnte. Vielmehr setzt die Gema bereits seit 2011 geltende Regelungen um. Danach beruft sie sich nicht mehr nur auf den Bühnenbereich, von dem die Musik ausgeht als Berechnungsgrundlage, sondern auf die gesamte Veranstaltungsfläche.

Auf Musik und vieles mehr kann man sich in Wangen in diesem Jahr übrigens an den Samstagen 2., 9., 16. und 23. Dezember sowie am Sonntag, 17. Dezember, freuen.