OB Lang beim Handelsverband
Fällt der Fachkräftemangel in Wangen nicht so schlimm aus?
Wangen / Lesedauer: 3 min

Susi Weber
Wie wirkt sich der weiter zunehmende Fachkräftemangel in Wangen aus? Wie entwickeln sich die Einwohnerzahlen? Was tut sich in der hiesigen Wirtschaft. Auf Fragen wie diese hat OB Michael Lang jüngst Einschätzungen abgegeben, als er vor den versammelten Händlern der Leistungsgemeinschaft Handel und Gewerbe sprach.
Wie wirkt sich der Fachkräftemangel auf Wangen aus?
„Wir müssen uns darauf einstellen, dass uns der Fachkräftemangel bleiben wird und wir uns arrangieren müssen“, schickte Lang voraus. Vorstellbar sei für ihn, dass der Arbeitskräftemangel in Wangen und Umgebung „vielleicht etwas abgemildeter“ ausfalle: „Wir sind eine attraktive Region.“
13.119 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte hat es im vergangenen Jahr in Wangen gegeben ‐ mehr denn je. Mit 7749 Einpendlern gibt es gegenüber dem Jahr davor (7599) noch mehr Arbeitnehmer, die zu ihrer Arbeitsstelle nach Wangen fahren. Mit 6141 (6046) Auspendlern ist aber auch die Zahl der stadtauswärts Fahrenden gestiegen.
Interessant ist auch eine andere Erhebung, die Lang mitgebracht hatte: „In den kommenden zehn Jahren werden rund 2.500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte aus dem Erwerbsleben ausscheiden.“
Der OB bat die Händler und Gewerbetreibenden, Integration als Chance zu verstehen und bei Bedarf an Arbeitskräften auch an die Volkshochschule zu denken, die durch ihre Integrationskurse gegebenenfalls vermitteln kann: „Im Kreis der Zuwanderer besteht Potenzial.“
Wie entwickeln sich die Einwohnerzahlen?
Neu ermittelt hat die Stadtverwaltung im September 2023 auch die Einwohnerzahl ‐ und 28.338 Wangenerinnen und Wangener „gezählt“. In Kürze erwartet die Stadt die Zahlen der jüngsten Zensus-Erhebung und des statistischen Landesamtes: „Deren Erhebung 2011 (Anm. der Red.: die deutlich unter den durch die Stadt selbst erfassten Zahlen lag) hat uns viel Geld gekostet. Wir hoffen, dass wir das wieder ausgleichen können. Tendenziell geht es nach oben.“ Hintergrund: Städte und Gemeinden erhalten umlagig Steuereinnahmen, die von der Zahl der dort lebenden Menschen abhängig ist.
Wie geht es mit Gewerbe und Wirtschaft weiter?
Für die übernächste Gemeinderatssitzung kündigte er den Satzungsbeschluss und damit einen weiteren Fortschritt in Sachen NTW-Gelände an, das reaktiviert werden soll und sowohl für das Gewerbe als auch für Wohnraum Platz bietet. Zudem lud der Rathauschef ein, gemeinsam mit der Stadt darüber nachzudenken, wie die Stadt weiterentwickelt werden soll und kann.
Er schlug eine gemeinschaftlich getragene „Strategie der Zukunft“ vor. Grundlage dafür wird das fortgeschriebene Cima-Gutachten sein, das am 27. November im Gemeinderat vorgestellt wird. Zur Einordnung: Das Münchener Büro Cima nimmt seit Jahren Wangens Handels- und Gewerbestruktur unter die Lupe und schlägt Handlungsstrategien vor.
Wie werden Stadt und Landesgartenschau verbunden?
Darüber hinaus informierte Lang, wo und wie der Shuttlebus der Landesgartenschau zwischen Bahnhof, Innenstadt und LGS-Gelände dreimal in der Stunde hin- und herpendeln wird. Die Fläche hinter dem Hochwasserdamm am P14 wolle man, wenn möglich, als zusätzlichen Parkraum an zuschauerträchtigen Tagen an Feiertagen und Wochenenden nutzen: „Da sind wir aber noch in der Klärung.“
In einem der LGS-Tinyhäuser unweit des LGS-Eingangs in Richtung Lottenmühle könne sich bei Bedarf auch die Leistungsgemeinschaft mit einbringen, schlug Lang vor. Zudem entwickle man derzeit gerade „Laufwege-Empfehlungen“ für die LGS-Gäste. Bereits in Auftrag gegeben sind rund 50 „Flowerballs“ (blumengeschmückte Kugeln), die in der Altstadt ein schönes Bild abgeben sollen. Lang: „Mein Wunsch wäre es, dass Sie mit dafür werben, dass auch Blumenkästen aktiviert werden und die Innenstadt sich herausputzt.“