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Schockanruf überflügelt den Enkeltrick

Wangen / Lesedauer: 2min

Aufklärung der Polizei über Betrugsmaschen
Veröffentlicht:27.01.2023, 20:14
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Betrüger suchen sich als Opfer gerne ältere Menschen aus; aus ihrer Sicht erscheint dieser Personenkreis als nicht gut informiert und leicht zu verunsichern. Mit alten und immer raffinierteren Tricks geht es den Ganoven immer nur um das Eine: leichte Beute – schnelles Geld. Zu diesem Thema trafen sich die Mitglieder der Fraternität mit Kriminalhauptkommissarin Evelyn Lang als Spezialistin für Prävention im GZ St. Ulrich.

Da taucht plötzlich ein Fremder an der Haustüre auf und bittet in seiner Notlage um ein Glas Wasser für die dringende Einnahme seiner Medikamente; oder ein Handwerker im Blaumann kommt im Auftrag der Stadtwerke zur Überprüfung der Wasseruhr im Keller. Mit dem Besucher zugange schleicht sich derweil der lauernde Kumpane unbemerkt in die Wohnung. Hinterher Entsetzen pur!

„Lassen Sie nie einen Fremden ins Haus, schon gar nicht in die Wohnung!“, rät die Polizistin zu größter Wachsamkeit gegenüber ungebetenen Gästen. Helfend ist im Vorfeld ein Blick aus dem Fenster, durch den Türspion, die Benutzung der Sprechanlage, das Gespräch nur durch die verschlossene Tür oder einem Sperrriegel mit Kette. „Amtspersonen“ sollen ihren Dienstausweis vorzeigen – und bei geringstem Verdacht der Griff zum Notruf 110.

Höchste Vorsicht auch am Telefon! Da ruft die Rechtsanwältin oder ein Notar an und beglückwünscht die Person zu ihrem hohen Gewinn. Vor der Übergabe ist allerdings eine „Verwaltungsgebühr“ zu überweisen an eine bestimmte Kontonummer. „Geben Sie niemals Geld aus für einen vermeintlichen Gewinn!“, warnt die Kriminalbeamtin. Stutzig machen sollten schon die unbekannten Vorwahlnummern.

Ebenso niemals persönliche Informationen am Telefon preisgeben wie Adressen, Kontodaten, Kredikartennummern undsoweiter. Bei einem Fremdanruf am besten sich nicht einfach mit „Ja“ melden! Irgendwie gelingt es wohl den Gaunern, daraus die Zustimmung zu einem „Vertrag“ abzuleiten.

Zwar kommen Betrüger mit dem „Enkeltrick“ immer noch zu schmutzigem Geld, doch inzwischen gibt es vermehrt den „Schockanruf“. Aus dem Telefonhörer ertönen im Hintergrund wirre Menschenstimmen, Geschrei, Chaos pur. Ein Verwandter sei der Verursacher eines schweren Unfalles und die Inhaftierung folge auf dem Fuß. Will die Familie nicht helfen? – Mit einer umgehenden Kaution lässt sich die polizeiliche Festsetzung verhindern. „Holzauge sei wachsam!“


Die hier veröffentlichten Artikel wurden von Vereinen und Veranstaltern, Kirchengemeinden und Initiativen, Schulen und Kindergärten verfasst. Die Artikel wurden von unserer Redaktion geprüft und freigegeben. Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt schwäbische.de keine Gewähr.