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Zentralgebäude

Center-Parcs-Baustelle kurz vor dem Abschluss

Leutkirch / Lesedauer: 4 min

„Schwäbische Zeitung“ besichtigt Ferienpark-Gelände – Weniger als fünf Monate bis zur Eröffnung
Veröffentlicht:18.05.2018, 14:02

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570 Ferienhäuser stehen, etliche neue Bäume sind gepflanzt und das Zentralgebäude nimmt konkrete Formen an – der Endspurt auf der Center-Parcs-Großbaustelle hat begonnen. In weniger als fünf Monaten sollen die ersten Urlauber auf dem ehemaligen Munitionsareal im Urlauer Tann eintreffen. Bis dahin gibt es für die rund 900 Arbeiter noch einiges zu tun.

„Es geht gut voran“, stellt Frank Daemen , Deutschland-Chef von Center Parcs, bei einem Baustellen-Rundgang mit der „Schwäbischen Zeitung“ klar. Je näher die Eröffnung rückt, umso spannender werde das gigantische Projekt. Abgesehen von 250 Ferienhäusern der höchsten Kategorie und einem Spa-Bereich im nördlichen Teil soll der Bau des Ferienparks bis zum 1. Oktober vollständig abgeschlossen sein. Dass der Zeitplan eingehalten werden kann, davon ist Frank Daemen felsenfest überzeugt.

Im Herzen der Ferienanlage steht das mehr als 20 000 Quadratmeter große Zentralgebäude, der Market Dome. Dort führt der Rundgang zunächst in den Keller – direkt unter das Erlebnisbad Aqua Mundo. Ein großes Wirwarr aus Wasserrohren sowie Pumpen und Filter springt dem Betrachter ins Auge. „Hier sind wir schon so gut wie fertig“, meint der Deutschland-Chef zum Baufortschritt auf dieser Etage.

Rutschenturm als „Achillesferse“

Ein anderes Bild bietet sich ein Stockwerk weiter oben – im Badebereich. Die Konturen der Schwimmbecken sind bereits zu erkennen, der Untergrund ist auf Dichtigkeit geprüft, das letzte Dach soll in der kommenden Woche vollständig geschlossen werden. Vor der Brust haben die Arbeiter im Aqua Mundo hingegen noch den Gebäudeabschnitt, den Daemen als „Achillesferse“ bezeichnet. Gemeint ist der Rutschenturm, der bautechnisch für die Beteiligten eine der größten Herausforderungen darstelle.

„Und hier sind wir im Café des Market Dome“, sagt Daemen einige Minuten später. Trotz ausführlichen Erläuterungen, an welcher Stelle welche Attraktivität angeboten werden soll, lässt sich für den Betrachter nur schwer vorstellen, wie der aktuelle Rohbau in wenigen Monaten aussehen könnte. Unter anderem Geschäfte, Restaurants und ein Kletterraum sollen dort Platz finden. Einen Schritt weiter sind die Bauarbeiten hingegen in der wenige Meter entfernten Indoor-Spielwelt Baluba. Erste Spielgeräte aus Holz lassen den hohen Unterhaltungswert für Kinder erahnen.

In unterschiedlichen Baustadien befinden sich derweil die einzelnen Feriendomizile, die mehr als eine Million Übernachtungen pro Jahr generieren sollen. „Aktuell stehen 570 Häuser“, sagt Daemen. Bis zu 30 Unterkünfte pro Woche werden in diesen Tagen errichtet. In den ersten Wochen nach der Eröffnung sollen zunächst 750 von geplanten 1000 Häusern buchbar sein. Wie der Experte erklärt, erstellen Arbeiter in einer ersten Baustufe die Bodenplatten, anschließend erfolgt eine Isolierung, bevor Holzkanten montiert werden. Im nächsten Schritt bauen Beschäftigte die Hauselemente mit einem Kran auf. Es folgen Arbeiten von Dachdeckern, der Innenausbau, Elektroinstallationen und das Aufstellen der Möbel.

Blick in ein VIP-Haus

Während bei einigen Gebäuden bisher lediglich die Bodenplatten zu sehen sind, haben Arbeiter an anderen Stellen bereits die Terrassenböden an die fertigen Häuser montiert. Auch erste Wege zu manchen Domizilen sind sichtbar. Der Rundgang mit Frank Daemen führt in eines der VIP-Häuser, wo derzeit der Innenausbau über die Bühne geht.

„Und da kommt dann der Jacuzzi hin“, meint der Deutschland-Chef des Konzerns bei der Besichtigung der Räume und zeigt auf den dafür vorgesehenen Platz. Viele Details sind im Gebäude noch nicht zu erkennen. Allerdings lässt der bereits montierte Kaminofen im Wohnzimmer grob erahnen, wie dort die Feriengäste an kalten Winterabenden vor dem Feuer sitzen könnten.

Eingebettet sind die Ferienhäuser in eine Vielzahl an Grünflächen, die zum Teil neu angelegt worden sind. An einem Ende des Parks liegen während der Besichtigung etwa junge Bäume zur Bepflanzung bereit. Unter anderem eine neue Waldgrenze wird damit geschaffen. Aber auch zwischen den Reihen, in denen die Häuser angeordnet sind, soll bald vollends die Farbe Grün dominieren. Bis dahin stehen für die Experten allerdings noch weitere, etliche Bepflanzungen und das Anlegen von sämtlichen Rasenflächen auf dem Programm. Denn in diesen Tagen wird die direkte Umgebung der Häuser vor allem von der braunen Farbe des Erdbodens dominiert.

Für den gesamten Bau des Parks Allgäu auf einer Fläche von rund 184 Hektar sind rund 350 Millionen Euro veranschlagt. Ob es bei den Gesamtkosten leichte Veränderungen nach oben oder unten gibt, ist laut Frank Daemen derzeit nur schwer einzuschätzen. In einem ist er sich allerdings ganz sicher: „Wir haben keine Exzesse nach oben oder verrückte Ausrutscher.“