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Große Suchaktion der Feuerwehr: Spaziergänger entdecken Rind in der Argen

Kißlegg / Lesedauer: 3 min

20 Feuerwehrkräfte, eine Drohne mit Wärmebildkamera und die DLRG-Strömungsretter auf Abruf: So lief der tierische Rettungseinsatz ab.
Veröffentlicht:20.11.2023, 17:00

Von:
  • Paulina Stumm
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Ein Rind ist am Sonntag bei Kißlegg ausgebüxt und in die Argen gefallen. Die führt gerade besonders viel Wasser. Das hat eine große Suchaktion der Feuerwehr samt Drohnenflug mit Wärmebildkamera und DLRG-Strömungsrettern in Bereitschaft ausgelöst. So lief der Einsatz ab.

Spaziergänger auf einer Brücke hatten das Tier nach Polizeiangaben in die Untere Argen fallen sehen und gegen 16.15 Uhr einen Notruf abgesetzt. Die Kißlegger Feuerwehr machte sich mit 20 Einsatzkräften auf die herausfordernde Suche nach dem Tier. Dabei wurde der Flusslauf zwischen Au und dem Hofgut Dürren als Suchgebiet festgelegt und in fünf Abschnitte aufgeteilt.

Zwei Stunden lange Suche in mehreren Abschnitten

Denn wo genau das Rind ‐ je nach Quelle handelte es sich um ein größeres Kalb oder eine Kuh ‐ mittlerweile sein könnte, war unklar. Man habe, so Kißleggs Feuerwehrkommandant Andreas Wiltsche, anhand der Fließgeschwindigkeit den weitest möglichen Ort berechnet, bis zu dem das Tier hätte in dem aktuell Hochwasser führenden Fluss mitgerissen worden sein können: dem Hofgut bei Dürren. Die Einsatzkräfte suchten gut zwei Stunden lang parallel in den verschiedenen Abschnitten Stück für Stück die Argen ab.

„Luftlinie ist das nicht weit, aber der Fluss schlängelt sich“, berichtet Wiltsche von Herausforderungen in dem teils nicht ganz einfach zugänglichen Gelände, „dann wurde es dunkel und wegen der schlechten Sichtverhältnisse haben wir die Drohne nach angefordert“.

DLRG-Strömungsretter werden hinzugerufen

Ebenfalls hinzugerufen, aber letztlich nicht eingesetzt, wurden die Strömungsretter der DLRG Wangen, die laut Wiltsche bereits unterwegs waren, da sie eine Übung in Neuravensburg absolvierten. Im Einsatz waren zudem die Fachberater Tierrettung der Feuerwehr aus Kißlegg, Wolfegg und Bad Wurzach.

Die Drohneneinheit der Wangener Feuerwehr startete dann die Suche mit einer Wärmebildkamera und flog die Argen ab dem Hofgut flussaufwärts ab. „Die Drohne mit Wärmebildkamera ist Gold wert, sie zeigt noch aus einem Anstand von 500 bis 1000 Metern Wärmepunkte an, das sieht man jede Maus im Wald“, lobt Kißleggs Feuerwehrkommandant die Technik.

So wurde das Tier letztlich gefunden

Das Rind wurde dann allerdings nicht von der Drohneneinheit entdeckt. Noch bevor diese im oberen Bereich des Suchgebiets ankam, fanden die dort zur Fuß suchenden Feuerwehrleute das Rind zwischen Au und Wengen.

„Es muss selbst wieder ans Ufer gekommen sein“, sagt Wiltsche. Das Tier sei soweit unverletzt seinem Besitzer übergeben worden. Auch die Polizei geht davon aus, dass das Tier wohl „mit dem Schrecken davon gekommen“ ist, kann dazu, wie es dem Tier nun geht, aber keine gesicherte Auskunft geben.

„Wir machen keinen Unterschied zwischen Tier und Mensch, das dürften wir schon gesetzlich nicht. Da wird derselbe Aufwand betrieben,

ordnet Wiltsche den Einsatz ein.

Meldungen von vermeintlichen Lebewesen in der Argen gebe es immer wieder einmal. „Oft sind es aber auch nur Wurzelstöcke oder anderes Schwemmholz.“

Der aktuelle Fall weckt zudem Erinnerungen an einen Rettungseinsatz in Kißlegg im Frühjahr. Damals barg die Feuerwehr ein ausgebüxtes Rind, dass sich erst nicht einfangen ließ, dann im Zeller See schwamm und letztlich in der Kißlegger Ach landete.

Insgesamt war es ein einsatzreiches Wochenende für die Kißlegger Feuerwehr mit fünf Einsätzen an drei Tagen. Neben zwei Türöffnungen und einer versehentlich ausgelösten Brandmeldeanlage gab es am Freitagmorgen noch einen Hochwassereinsatz: Ein Keller war vollgelaufen und musste ausgepumpt werden.