Engstelle beseitigt
Zufahrt vom Isnyer Marktplatz zur Hofstatt wird gesperrt
Isny / Lesedauer: 4 min

Michael Panzram
Die Zufahrt zur Hofstatt in der Isnyer Innenstadt ist künftig nicht mehr vom Marktplatz her kommend möglich. Der Gemeinderat beschloss am Montagabend mehrheitlich, den Bereich zwischen Seppis Brauhaus und dem Hallgebäude für den Verkehr zu sperren. Ebenso dicht gemacht wird die Durchfahrt von der Oberen Stadtmauer zur Hofstatt. Damit folgten die Räte einem Antrag der Grünen-Fraktion, den auch die Stadtverwaltung unterstützte.
Der Montagabend im Isnyer Gemeinderat hat wieder einmal gezeigt, wie unberechenbar eine Abstimmung sein kann. Im Laufe der Diskussion um die Sperrung der Zufahrt zur Hofstatt kristallisierte sich erwartbar heraus, dass die Grünen, die den Antrag dazu gestellt hatten, und die SPD dem Vorschlag der Stadtverwaltung zustimmen würden. Beide Fraktionen haben jeweils vier Mitglieder, von denen jeweils drei anwesend waren. Zudem war davon auszugehen, dass Bürgermeister Rainer Magenreuter für den Antrag stimmt. Von der CDU, die mit allen vier Mitgliedern vertreten war, kamen dagegen klare Bedenken, diese Entscheidung schon jetzt zu treffen. Ebenso argumentierten einige Freie Wähler, die alle ihrer acht Mitglieder aufbieten konnten.
Grüne sehen „beträchtliches Gefahrenpotenzial“
Es sah also zu dem Zeitpunkt, als Magenreuter um Handzeichen bat, danach aus, als könnte der Antrag kippen. Es kam aber anders. Denn zu den Stimmen von SPD, Grünen und des Bürgermeisters gesellten sich drei FW-Mitglieder (Sibylle Lenz, Miriam Mayer, Stefan Stehle), Claus Zengerle (ebenfalls FW) enthielt sich ‐ und der Antrag war durch. Wenn auch relativ knapp.
Es sei klar, was sie mit dem Antrag, den sie in der letzten Sitzung vor der Sommerpause eingebracht hatten, bezwecken wollten, hatte die Grünen-Fraktionssprecherin Dorothée Natalis eingangs der Diskussion erklärt. Die Durchfahrten entlang der Stadtmauer und zwischen Brauhaus und Hallgebäude seien „ein beträchtliches Gefahrenpotenzial“, das es zu entschärfen gelte. Da der Stadtkern in allen Richtungen sowohl Parkplätze als auch Parkhäuser biete, die maximal 300 Meter vom Marktplatz entfernt seien, gebe es „eigentlich nur für die Anlieger zwischen Hallgebäude und Stadtmauer und ein paar wenige Parker einen wirklich triftigen Grund, dort zu fahren. Wir gehen davon aus, dass hierfür die Lammgasse und die Pfluggasse als Zu- und Abfahrt ausreichen“.
Bedenken wegen der Lammgasse
Dieser Argumentation folgte auch die Stadtverwaltung, die auf der Grundlage einen Beschlussvorschlag formulierte und ihn am Montag, in der ersten Sitzung nach der Sommerpause, vorlegte. In der Vorlage verwies Ordnungsamtsleiter Klaus Hägele allerdings darauf, „dass die Ausfahrt aus der Hofstatt über die Lammgasse in die Bergtorstraße mit einer erheblichen Sichtbehinderung bei der Querung des dortigen Fußgängerweges verbunden ist“. Ebensolche Bedenken äußerten auch Miriam Mayer (FW) und Alexander Sochor (CDU), Peter Clement (SPD) hingegen erklärte, dass er das ehemalige Kurringereck ‐ dort entsteht gerade Seppis Brauhaus ‐ für wesentlich gefährlicher halte. In der Lammgasse werde langsam gefahren, so sein Eindruck.
Ganz andere Bedenken hatte Rainer Leuchtle (FW). Er halte den Antrag der Grünen aktuell für falsch und plädiere dafür, damit zu warten, bis die Entscheidung in der Verkehrsfrage zum Marktplatz gefallen sei. Auch Sochor (CDU) sagte, erst sollten die Testphasen und die laufenden Untersuchungen des Büros Cima abgewartet werden. Gebhard Mayer (FW) zeigte sich einerseits nicht überzeugt davon, jetzt die Zufahrt zur Hofstatt vom Marktplatz her kommend zu schließen. Es brauche Bewegungsmöglichkeiten mit dem Auto in der Innenstadt, forderte er ganz allgemein. Klar sei eigentlich aber auch, dass der Bereich gesperrt werden müsse, wenn die Außengastronomie von Seppis Brauhaus starte, fügte Mayer andererseits hinzu.
Brauhaus-Geschäftsführer kann nun beruhigt planen
Nach der knappen Abstimmung freute sich Maximilian Petzel, der die Diskussion im Zuschauerbereich verfolgt hatte, über das Ergebnis. „Der Beschluss ist für uns ideal“, kommentierte der künftige Brauhaus-Geschäftsführer die Entscheidung. Denn durch die Sperrung ‐ zunächst werden nur die beiden provisorischen Fußgängerzonen-Schilder ein paar Meter weiter in die Obertorstraße verschoben, perspektivisch ist auch ein Sperrpfosten zwischen Brauhaus und Hallgebäude denkbar ‐ kann er jetzt in Ruhe und frei von Bedenken wegen des Verkehrs über die Außenbestuhlung nachdenken.