Die Ermittlungen laufen

Messerangriff in Isny: Suche nach der Tatwaffe läuft

Isny / Lesedauer: 3 min

Am Mittwochabend wurde im Kurpark ein 24–Jähriger bei einer Messerstecherei schwer verletzt. Der Täter ist nach wie vor auf der Flucht.
Veröffentlicht:02.06.2023, 16:50

Von:
  • Patrick Müller
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Im Isnyer Kurpark ist es am Mittwochabend zu einer Messerstecherei gekommen, bei der ein 24-Jähriger schwer verletzt wurde. Der Täter ist, Stand Freitagmittag, immer noch auf der Flucht. Derweil wird am Tatort nach der Tatwaffe gesucht. Dabei kommt auch ein Taucher zum Einsatz.

Die Sonne scheint vom blauen Himmel, im Kneippbecken, an dem die zwischenzeitlich angebrachten Absperrbänder wieder entfernt worden sind, dreht eine ältere Dame ein paar Runden, Passanten flanieren durch den Kurpark, am nahen Busbahnhof herrscht reger Betrieb — am Freitagmittag deutet auf den ersten Blick nichts darauf hin, dass es hier vor wenigen Tagen zu einem schrecklichen Vorfall gekommen ist. Wären da nicht der Polizeitaucher im Weiher und seine Kollegen am Ufer.

Spezieller Metalldetektor

Ausgestattet mit einem speziellen Metalldetektor sucht er in langsamen Bahnen den Weiher zwischen Kurhaus und Kneippanlage ab. Angesichts des Algenteppichs auf dem Boden muss er sich vermutlich vor allem auf sein Gehör verlassen. Zeitgleich suchen Kollegen von ihm den Bereich zwischen Stadtmauer und Weiher nach Verdächtigem ab. Auch hier kommt ein Metalldetektor zum Einsatz. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs haben zuvor die bis dahin hohe Wiese in diesem Bereich abgemäht. Am späten Nachmittag dauert die Suche noch weiter an, vermutlich werde noch bis in den Abend hinein weitergesucht, erklärt eine Sprecherin der Polizei.

Dass das Verbrechen die Menschen in der Stadt umtreibt, zeigen die Gespräche der Passanten. „Und hier war es also?“, ist zu hören. Spekuliert wird auch zu den Hintergründen der Tat und des flüchtigen Täters.

Entsprechende Spekulationen gab es direkt nach der Tat auch relativ schnell in den Sozialen Medien. Mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen möchte sich die Polizei hierzu allerdings noch nicht äußern. Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge, so die Polizei in einer Mitteilung am Donnerstag, kam es am Mittwoch kurz nach 19 Uhr im zwischen zwei Personengruppen zu einem Streit und einem Gerangel, in dessen Verlauf der 24–Jährige mit einer Stichwaffe verletzt wurde.

Außer Lebensgefahr

Ein Rettungshubschrauber brachte den Mann mit schweren Verletzungen in eine Klinik, wo er noch am Abend notoperiert wurde. Er ist inzwischen außer Lebensgefahr, teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag mit. Die Ermittlungen der Kriminalbeamten zum mutmaßlichen Täter und den weiteren Beteiligten, die nach der Tat geflüchtet sind, dauern an.

Bei den beiden Gruppen handelte es sich laut einer Polizeisprecherin wohl um Kleingruppen von jeweils zwei bis fünf Personen. Vermutlich gebe es, etwa infolge eines Faustschlags, noch weitere Verletzte. Aktuell sei aber auch das noch Gegenstand der Ermittlungen.

Danach gefragt, wie häufig ein solches Schwerverbrechen im Kurpark vorkommt, betont die Polizeisprecherin, dass das eine Ausnahme sei. Aus den letzten Jahren sei keine vergleichbare Tat bekannt. Wozu es in diesem Bereich der Stadt immer wieder mal komme, seien kleinere Delikte, da sich hier regelmäßig verschiedene Personengruppen aufhalten, unter denen es zu Reibereien kommen kann. Laut Polizei gehe aktuell auch von dem flüchtigen Täter keine Gefahr für die Bevölkerung aus.


Die Kriminalpolizei hat eine Ermittlungsgruppe „Park“ eingerichtet. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0751/8034444 zu melden.