Isny
Eine musikalische Zeitreise mit dem Städteorchester
Isny / Lesedauer: 3 min

- Stefanie Leenen
Musik verbindet. Und diese Verbindung geschieht beim 50-jährigen Jubiläum des Städteorchesters Württembergisches Allgäu gleich auf mehrfache Art und Weise: Die gemeinsame Leidenschaft für die Musik vereint die Mitglieder des Orchesters, während sie gleichzeitig Leutkirch, Isny und Wangen als Region über die Stadtgrenzen hinweg zusammenführt.
Denn neben hervorragend qualifizierten und erfahrenen Lehrkräften der Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu (JMS), besteht die Besetzung des Orchesters auch aus talentierten Schülern der JMS sowie Laienspielern. „Dieses Alleinstellungsmerkmal ist eines der Grundprinzipien des Orchesters“, erklärte Hans Wagner, Schulleiter der Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu. Doch vor allem den Schülern verlangt diese Kombination so einiges ab. So müssen diese doch sehr fleißig üben, um bei diesem höchsten musikalischen Niveau mithalten zu können. „Da muss man schon vielen anderen Verlockungen widerstehen“, lobte Wagner die Musiker.
Konzerte in Leutkirch, Isny und Wangen
Genau darum geht es: Für die jungen Leute ist es eine einmalige Erfahrung, eindrucksvolle Werke vor großem Publikum zu spielen. Und genau dies hat das Städteorchester überragend umgesetzt. Auch der Isnyer Bürgermeister Rainer Magenreuter gratulierte den Mitwirkenden: „Verbindung kann man nicht besser leben als in der Musik. Und trotz des 50-jährigen Bestehens, klingt es immer noch jung und frisch.“
Angefangen beim Auftaktkonzert am vergangenen Freitag in Leutkirch, über Isny am Samstag und dann das finale Abschlusskonzert am Sonntag in Wangen, an drei Abenden in drei unterschiedlichen Städten begeisterte das Orchester, unter der Organisatorischen Leitung von Marcus Hartmann, der gleichzeitig auch als Dirigent fungierte, das Publikum. Dieses wurde auf eine musikalische Reise der vergangenen 50 Jahre mitgenommen.
Das Publikum hörte jeweils Werke, die zu den runden Jubiläen aufgeführt wurden. So wurde auf musikalische Weise die Zeitspanne von 50 Jahren dargestellt. Das erste Stück war eine Sinfonie von Johann Christian Bach aus dem Programm des allerersten Konzerts. Seit dieser ersten Aufführung ist mittlerweile ein halbes Jahrhundert vergangen. Fast genauso lange, nämlich seit 1977, sind die Musiker Ulrike Schor sowie Marianne und Berthold Zähringer bereits Mitglieder des Orchesters. „Sie sind Zeitzeugen“, hob Hartmann hervor.
Auf höchstem Niveau
Die musikalische Zeitreise ging weiter. Es folgten neben einzelnen Sätzen der Sinfonien Nr. 6 und Nr. 8 von Ludwig van Beethoven auch die Suite „La Jolie Fille de Perth“ von Georges Bizet. Fast schien es, als ob zu Beginn die Harfe, gespielt von Franziska Wagner, im Wechselspiel mit den Flöten nach und nach das gesamte Orchester einlud, die musikalische Reise gemeinsam anzutreten. Mal sanft, mal imposant laut, mal leise. Abwechslungsreich und immer auf höchstem Niveau erlebte das Publikum eine musikalische Reise der ganz besonderen Art.
Im Anschluss erklang aus der vierten Sinfonie von Robert Schumann das Scherzo sowie als f inaler Akt der Festmarsch für großes Sinfonieorchester von Richard Strauss. „Das Orchester ist ein Ort, an dem man zusammenkommt“, wusste Hartmann. „Es entstehen Freundschaften, man teilt Freud und Leid“, führte der Dirigent weiter aus. Und so endete diese musikalische Reise mit der gleichen Zugabe, die das Orchester beim diesjährigen Besuch bei seinen finnischen Erasmusfreunden gespielt hat.
Denn nicht nur musikalisch, auch in Wirklichkeit kommt dieses Orchester ganz schön weit auf der Welt herum. Und somit besteht die musikalische Verbindung nicht nur zwischen den drei Städten, sondern auch weit über die Grenzen hinaus.