StartseiteRegionalRegion AllgäuIsnyDie Firma Drive Devilbiss wächst in Isny

Firmenportrait

Die Firma Drive Devilbiss wächst in Isny

Isny / Lesedauer: 4 min

Badewannenlifter, Rollatoren und Atemwegstherapie sind die drei Geschäftsbereiche, in denen sich das Unternehmen am Standort Isny behauptet.
Veröffentlicht:03.06.2023, 08:00

Artikel teilen:

Wo früher in der Leutkircher Straße in Isny die Tennisbälle durch die Halle flogen, hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Firma Drive Devilbiss Healthcare zu einem immer größeren Unternehmen entwickelt. Badewannenlifter, Rollatoren und Atemwegstherapie sind die drei Geschäftsbereiche, in denen sich Geschäftsführer Oliver Niemann mit allein mehr als 60 Mitarbeitern am Standort Isny behauptet.

„Einfach. Besser. Leben.“ lautet der Slogan, mit dem die Firma Drive Devilbiss kurz und knapp beschreibt, worum es ihr geht. Ein Foto in einer Präsentation neben diesen drei Worten verdeutlicht, was es damit auf sich hat. Zu sehen ist ein älterer Mann, umgeben von jungen Menschen, der mit einem Drive–Rollator einen Weg entlangläuft.

Ein paar Folien weiter ist eine Frau zu sehen, die lachend auf einem Badewannenlifter sitzt, auf dem Foto daneben freut sich ein Mann, dass er mit seinem Scooter in der Stadt unterwegs ist. Noch eine Folie weiter ist ein Kind mit Gehhilfe abgebildet, außerdem ein Mann mit einer Pflegerin, die ihn bei der Atemwegstherapie unterstützt. „Uns geht es um Lebensqualität“, verdeutlicht Geschäftsführer Niemann.

Produktion in Rumänien

Fünf Jahre lang schon ist Niemann für die Drive–Devilbiss–Healthcare–Gruppe verantwortlich, die sich seit 2016 aus Devilbiss Healthcare in Mannheim und Drive Medical in Isny zusammensetzt. Zuvor war Niemann bereits lange Jahre am badischen Standort in der Verantwortung. Im Allgäu war das Unternehmen, das 1991 gegründete wurde, einst als Peter Endres GmbH bekannt, bevor die amerikanische Unternehmensgruppe Drive Medical sie Anfang 2007 übernahm.

Neben den Standorten in Isny und Mannheim hat Drive Devilbiss Healthcare unter anderem eine Produktion in Rumänien und ein seit 2015 bestehendes Logistikzentrum in Hamburg, erklärt Betriebsleiter Berthold Rudhart, der seit über 20 Jahren im Unternehmen arbeitet. Gerade Hamburg mit seinem Hafen ist sehr wichtig für den geschäftlichen Ablauf.

Denn von dort gehen die Produkte in alle Welt. Gegründet wurde die Dachmarke Drive Devilbiss in New York/USA. In den vergangenen knapp zehn Jahren hat die Firma ihren Umsatz auf etwa eine Milliarde US–Dollar verdoppelt. Für etwa ein Zehntel davon ist Geschäftsführer Oliver Niemann mit seinen Mitarbeitern verantwortlich.

Eine Million Euro wurden investiert

In Isny werden Badewannenlifter produziert, dazu gibt es ein Testlabor, eine Werkstatt, eine Entwicklungsabteilung — und ein großes Lager, das sicher über weite Teile der Halle erstreckt. In den vergangenen Jahren hat sich hier nach Angaben des Geschäftsführers einiges getan.

Mehr als eine Million Euro wurde investiert, nicht nur in die Produktion, sondern auch in Mitarbeiterbereiche wie den Aufenthaltsraum. Und: die Firma ist jetzt barrierefrei. Neben den baulichen Veränderungen wird am Standort in Isny auch immer an den Produkten gefeilt. So wurden erst kürzlich zwei neue Patente für Badewannenlifter angemeldet.

Ein ganz wichtiger Bereich bei Drive in Isny ist die Qualitätskontrolle. Im Testlabor wird die Belastbarkeit der Produkte getestet. So fährt ein Rollstuhl etwa tagelang auf Rollen, um vom TÜV vorgegeben Werte nachzuweisen. Daneben wird mit Gewichten simuliert, wie sich ein Mensch in einen Badewannenlifter setzt –immer und immer wieder.

Dieser Vorgang wird auch an dem Platz mit einem großen, grauen Gewicht nachempfunden, an dem der Sitz gerade zusammengebaut worden ist. Erst wenn dieser kurze Test bestanden ist, darf das Produkt verpackt und versendet werden. Ein Raum weiter stehen zwei kleine Hebebühnen, auf dem Scooter gerade darauf warten, repariert zu werden. Für die Werkstatt hat Drive extra Mitarbeiter angestellt, die für diese Bedürfnisse spezialisiert sind.

„Wir stellen uns dem Wettbewerb“, sagt Niemann. Sehr hilfreich sei dabei gewesen, dass das Unternehmen in der Pandemie „fast immer lieferfähig“ gewesen sei. Zudem habe es in diesen schwierigen Jahren nie Kurzarbeit gegeben. Weil sie auch gut durch diese Krisenzeit gekommen sind, fühlen sich Niemann und seine Mitarbeiter gut aufgestellt für die Zukunft und blicken optimistisch nach vorn. Nicht zuletzt auch, weil die Arbeit im Bereich Lebensqualität nie ausgeht.