Nur CDU dagegen
Auf den neuen Kindergarten in Beuren kommt eine große PV–Anlage
Isny / Lesedauer: 4 min

Auf den Neubau des Kindergartens Beurens kommt eine große Photovoltaikanlage. Das hat der Technische Ausschuss am Montagabend mit großer Mehrheit beschlossen. Bis zu der Entscheidung brauchte es allerdings zwei Sitzungen.
Dass in Beuren ein neuer Kindergarten auf der grünen Wiese gebaut wird, steht seit Februar fest. Damals entschied der Gemeinderat sich für eine Variante, bei der nicht zuletzt auf die Kosten geachtet wird. Am Ende legten sich die Räte auf eine Summe von knapp 3,3 Millionen Euro fest. Ausgeklammert bliebt in dieser Kalkulation die Photovoltaik–Anlage, die auf das Dach gebaut werden sollte. Mit diesem Thema hat sich nun der Technik–, Immobilien– und Umweltausschuss beschäftigt.
Intensive interne Diskussion
Schon am 8. Mai stand die PV–Anlage auf der Tagesordnung. Doch weil nach längerer Diskussion mehr Fragen im Raum standen, als Antworten gegeben waren — es ging vor allem um die mögliche Größe und Wirtschaftlichkeit der Anlage und die daraus entstehenden Kosten, vertagten sich Stadtverwaltung und Räte auf die nächste Sitzung zwei Wochen später.

Am vergangenen Montag nun kam das Gremium erneut im großen Sitzungssaal des Rathauses zusammen. In der Zwischenzeit sei „intensiv intern diskutiert“ worden, berichtete Bürgermeister Rainer Magenreuter. Zwei von der Firma E–Planwerk aus Altshausen ausgearbeiteten Varianten seien in der engeren Auswahl gewesen: eine für 114.500 Euro mit einer Maximalleistung von 48,60 KW, einer Amortisationszeit von 12,3 Jahren und einem Eigenverbrauch von 49,4 Prozent sowie eine für 144.047 Euro mit einer Maximalleistung von 62,37 KW, einer Amortisationszeit von 13,9 Jahren und einem Eigenverbrauch von 40,2 Prozent.
Warten auf die Diözese
Die Stadtverwaltung schlage die große Lösung vor, sagte Magenreuter, denn diese werde sich wirtschaftlich rechnen, auch wenn es länger dauert. Der Beurener Kirchengemeinderat Robert Reischmann, der ehrenamtlich als Bauleiter für den neuen Kindergarten fungieren wird, gab nach Magenreuters Statement zu bedenken, dass die Kirchengemeinde „der Spielball der Diözese“ sei. Dort, in Rottenburg, werde nämlich bei den Kosten das letzte Wort gesprochen.
Diözesanbaumeister Thomas Schwieren habe ihm gegenüber im Vorfeld klar gemacht, dass die Diözese zwar bereit sei, ihre Pflicht zu erfüllen. Mehr allerdings nicht. Was Reischmann damit indirekt meinte: Mit einer größeren PV–Anlage könnte Rottenburg womöglich ein Problem haben. In diesem Zusammenhang gab Magenreuter zu, den Vorschlag der Verwaltung mit der Diözese noch nicht abgesprochen zu haben. Das solle nach einem positiven Beschluss erfolgen.
Große Zustimmung zum Verwaltungsvorschlag
Unabhängig von dieser Ungewissheit zeigten sich die Ausschussmitglieder überwiegend zustimmend zu der großen Variante. „Nutzen wir die Chance“, sagte etwa FW–Stadtrat Stefan Stehle. Dorothée Natalis von den Grünen gab zu bedenken, dass Isny bei der Belegung öffentlicher Gebäude mit PV–Anlagen hinterherhinke: „Alles was wir jetzt nicht machen, wir uns irgendwann einholen.“ Edwin Stöckle von der SPD meinte, auf die größere Variante wegen der höheren Anschaffungskosten zu verzichten, sei „am falschen Ende gespart“.
Komplett gegen den Vorschlag der Verwaltung war dagegen Silvia Ulrich von der CDU in ihrer Funktion als Beurener Ortsvorsteherin. Wenn sie über die Diskussionen nachdenke, die wegen der Kosten für den Kindergarten geführt worden seien, halte sie den Vorschlag für „nicht nachvollziehbar“. Sie sei der Meinung, dass auch die 60 Prozent Dachbelegung mit PV–Modulen — so viel ist gesetzlich mindestens vorgeschrieben — reichen würden. Das erzeuge genügend Energie. „Wir haben unseren Kostenrahmen festgelegt. Dabei sollten wir bleiben“, bekräftigte Ulrich.
Bei der Abstimmung waren schließlich Magenreuter, die insgesamt acht Vertreter von Grünen, SPD und FW für den Vorschlag der Verwaltung, Ulrich und ihr CDU–Fraktionskollege Alexander Sochor dagegen.