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Fotomontage

Wurzacher demonstrieren bei Ministerbesuch

Bad Wurzach / Lesedauer: 2 min

Landesumweltminister Franz besichtigt Windkraftanlagen und diskutiert mit Bürgern
Veröffentlicht:21.03.2012, 20:55

Von:
  • Schwäbische.de
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Den Landesumweltminister Franz Untersteller haben am Mittwochabend zur Diskussion im Kurhaus in Bad Wurzach gleich zwei Demonstrationen erwartet, von Windkraftgegnern und -befürwortern. Während die Landschaftsschützer Oberschwaben mittels großer Fotomontagen zeigten, wie die heimische Landschaft mit Windrädern aussehen könnte, hatte der Grünen-Fraktionssprecher im Kreistag, Siegfried Spangenberg ein Transparent entrollt, auf dem zu lesen war: „Windkraft ja bitte! Auch bei uns im Allgäu, bei uns und überall“. Zwischenzeitlich war es zu einem hitzigen Wortgefecht beider Parteien gekommen. Lediglich „Symbolpolitik“ warf Friedrich Thorsten Müller von der Bürgerinitiative Landschaftsschützer Oberschwaben den Grünen vor. Spangenberg konterte mit dem Vorwurf der „Arroganz“. Er wehre sich gegen „Fanatiker, die nichts wollen vor der Haustür“, wie er später der Schwäbischen Zeitung sagte.

Die Landschaftsschützer wollten die Veranstaltung nutzen, um Landes-Umweltminister Untersteller einige offene Fragen, vor allem zur Effizienz der Windkraft, zu stellen.

Untersteller hatte sich zuvor gemeinsam mit dem Energiebündnis Bad Wurzach und Vertretern der Stadt die Windräder in Adelshofen angeschaut und sich von der Grabener Höhe aus einen Eindruck vom Wurzacher Becken verschafft.

Er sehe das Thema Windkraft „sehr unaufgeregt“, sagte er dort. Derzeit gebe es noch „riesige Löcher im Artenschutz“, die noch geschlossen werden müssten. Aber er „akzeptiere Artenschutz nicht als Argument, um Windkraft mit aller Gewalt zu verhindern“. Diese beiden Themen wolle er keinesfalls gegen einander ausspielen. Es gebe auch in Baden-Württemberg genügend Standorte, an denen man beides unter einen Hut bekommen könne. Bezogen auf Bad Wurzach schätze er, dass vielleicht zehn bis 15 Windkraftanlagen möglich sein könnten. Gleichzeitig sprach er sich dagegen aus, Standorte auszuweisen, bei denen die Windstärke bei unter sechs Metern pro Sekunde liegt.