Unmut wächst
Apotheken in Bad Wurzach und Aitrach sind am Mittwoch geschlossen
Bad Wurzach / Lesedauer: 1 min

Steffen Lang
Am landesweiten Protesttag der Apotheken beteiligen sich am Mittwoch, 22. November, auch alle drei Apotheken in Bad Wurzach sowie die Iller-Apotheke in Aitrach. Wer also Medikamente braucht, sollte diese noch am Dienstag besorgen. Notdienst hat an diesem Tag die Elisabethen-Apotheke in Leutkirch.
In Stuttgart veranstaltet der Landesapothekerverband eine zentrale Kundgebung. Es ist die zweite Aktion in diesem Jahr. Schon Mitte Juni hatte es einen bundesweiten Protesttag gegeben.
Warum protestiert wird
Die staatlich geregelte Vergütung ist zuletzt 2012 „marginal“ erhöht worden, wie Florian Becker betont. Er ist Apotheker aus Bad Waldsee und Vorsitzender des Apothekerverbands in Oberschwaben. „Es ist ein gesetzlicher Auftrag, den wir haben, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen, und der muss auch im Bereich gesetzliche Krankenversicherung nicht nur kostendeckend sein, sondern auch gewinnbringend.“ Durch enorme Kostensteigerungen sei es aber inzwischen ein Minusgeschäft.
Sorge bereitet den Apothekern laut Landesverband neben einer überbordenden Bürokratie auch, dass immer mehr Kollegen oder Kolleginnen schließen müssten. Zum einen, weil sich der Betrieb ohne einem Arzt in der Nähe und damit ohne die Ausgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten wirtschaftlich nicht mehr lohne. Zum anderen, weil der Nachwuchs fehle.
Inzwischen können die Menschen in Baden-Württemberg nur noch in 2292 Filialen Medikamente erwerben ‐ das sind 372 Filialen weniger als noch vor zehn Jahren.