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Hauptversammlung

Aufgaben und Einsätze im Kreisfeuerwehrverband steigen

Aitrach / Lesedauer: 4 min

Über 3500 aktive Feuerwehrleute sind im Kreis Ravensburg stets in Bereitschaft. Bei der Hauptversammlung wurde auf die vielfältigen Aktivitäten geblickt.
Veröffentlicht:01.05.2023, 12:00

Von:
  • Karl-Heinz Schweigert
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Ein beeindruckend volles Haus mit vorwiegend uniformierten Delegierten der Feuerwehren des Landkreises Ravensburg hat es bei der Hauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Aitrach gegeben. Zum Programm zählten unter anderem der Blick auf vielfältige Aktivitäten sowie Ehrungen. Der Verband feiert in diesem Jahr sein 50–jähriges Bestehen.

Für den Vorsitzenden Michael Otto war nach der Kreisreform die Fusion des Altkreises Wangen mit Ravensburg vor 50 Jahren „gut und richtig, wenngleich Frotzeleien unter den Raumschaften bis heute nicht ausbleiben“. Für Otto „macht es daher riesig Spaß, für diesen Verband tätig zu sein“. Generell sieht der Vorsitzende die ehrenamtlich geprägten Wehren in Deutschland „besser aufgestellt als hauptamtlich geführte Feuerwehren in anderen Ländern“.

Bedingungen müssen stimmen

Dennoch müssten die Rahmenbedingungen stimmen und deshalb unter anderem die Aufwandsentschädigungen im Ehrenamt nicht besteuert werden. Nach dem Motto „Egal was passiert, den Menschen wird geholfen“ hätten die Aufgaben und damit die Einsätze stetig zugenommen.

Für Michael Otto sind die Jugendfeuerwehren im Interesse des Nachwuchses „nicht nur unverzichtbar, es wird hier auch eine tolle Arbeit geleistet“. Deren Leiter, Patrik Hack, konnte berichten, dass trotz der Corona–Pandemie die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Landkreis sogar auf 646 in 35 Gruppen gestiegen ist.

Mit anschaulichen Bildern stellte Kreisbrandmeister Oliver Surbeck die vielfältigen Tätigkeiten und aktuellen Entwicklungen vor — „im Kreis, der zu meinem Zuhause geworden ist“. Dazu zählen die Inbetriebnahme der Leitstelle in Weingarten — „einer der größten im Land, die 2022 über 200.000 Einsätze koordinierte“ –, die Katastrophenübung im Altdorfer Wald, die Einrichtung eines Zentrallagers in Bad Waldsee, der Ausbau der Ausbildung auf Kreis– und Landesebene, die Erfolge beim vorbeugenden Brandschutz und vieles mehr.

Dank für 3000 Einsätze

In seinem Grußwort dankte Harald Sievers insbesondere „für die über 3000 Einsätze im vergangenen Jahr“. Mit Hilfe der „großen, leistungsstarken Blaulichtfamilie“ habe man auch die Unterbringung der Flüchtlinge „noch gut hinbekommen“.

Der Landrat forderte hierzu aber „von oben eine Entfesselung des Kreises“ sowie mehr Eigenständigkeit. Mit eindrucksvollen Zahlen wartete dann Raimund Haser auf: Von 116 000 Aktiven im Land sind allein 108 000 im freiwilligen Dienst. Der CDU–Landtagsabgeordnete dankte für deren herausragenden ehrenamtlichen Einsatz, für dessen Ausbildung und Ausrüstung „eine auskömmliche Finanzierung gestellt werden muss“.

Der Präsident des Landesverbandes, Frank Knödler, schlug hierzu in dieselbe Kerbe und forderte zudem eine Entbürokratisierung und die Klärung der Verantwortung bei Katastropheneinsätzen. Dem hohen Gast aus der Landeshauptstadt blieb es auch vorbehalten, die Ehrung von verdienten Feuerwehrkameraden durchzuführen. An vorderster Stelle zu nennen ist Michael Klotz, der neben seiner Funktion im Kreisverband seit vielen Jahren als Kommandant der Leutkircher Stadt– und Gesamtwehr fungiert. Er erhielt die höchste Auszeichnung, das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Gold.

Erfolgreiche Image–Kampagne

Der Aitracher Bürgermeister Thomas Kellenberger hatte es zu Beginn nicht versäumt, mit launigen Worten seine prosperierende Gemeinde vorzustellen, „dem nordöstlichen Eingangsportal und nicht Zipfel des Kreises“. Mit einer besinnlichen Betrachtung am Beispiel eines Wagenrades, „in dem alle Speichen zusammenwirken“, nahm dann Stephan Wiltsche die Totenehrung vor.

Außergewöhnlich und interessant war der Auftritt von zehn Studenten der Dualen Hochschule Weingarten, die in einem Medien–Projekt und einer „112 Kommunikationskampagne“ mit „Imagefilmen, emotionalen Geschichten in Reels und Bilder–Posts den Verband und sein ehrenamtliches Wirken vorstellen und mehr sichtbar machen“. Dass dies gelungen ist, belegen die bereits 750 000 Views bei Instagram.

Ehrungen

Bei der Hauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes hat Michael Klotz das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Gold erhalten. Diese Auszeichnung in Silber nahmen Wilhelm Münz und Martin Waizenegger entgegen, in Bronze Simon Netzer und Ingo Ksobiak.

Die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes ging an Thomas Jerg, Simon Schad, Manfred Schipper, Hubert Eger und Manfred Richter. Die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes erhielten Markus Huchler (Gold), Leo Häberle, Johannes Bertrand, Martin Held, Rudi Schellhorn, Gerd Sonnenmoser, Josef Scheffeler, Stefan Wiltsche und Bernd Hohl (alle Silber).