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Katastrophe

Knapp der Katastrophe entkommen: Turbine fällt vom Laster und rammt Hauswand

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Unfall auf der Maybachstraße verläuft glimpflich – Schaden: mehr als 500 000 Euro
Veröffentlicht:06.09.2013, 16:34

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„Ich hab gemeint, mir zieht’s den Boden in der Küche unter den Füßen weg“, sagte eine Anwohnerin der Maybachstraße 22. Stattdessen war gegen 8.10 Uhr am Freitagmorgen eine elf Tonnen schwere Turbine kurz unter ihrem Fenster ins Haus eingeschlagen. Sie war aus einem Lkw herausgeschleudert worden.

Der Lastwagen war auf der B 31 Richtung Meersburg unterwegs und hatte gerade die Kurve an der MTU-Pforte genommen, als sich die Ladung selbständig machte und die Planen des Sattelaufliegers durchbrach. Den Spuren auf der Straße zu urteilen, ist die Turbine etwa 70 Meter über die Gegenfahrbahn, dann über die Bordsteinkante gerollt und an die Hauswand der Maybachstraße 22 geknallt. Von dort ist die Turbine zurückgeprallt und in einem Grünstreifen liegen geblieben. Ein Loch in der Hauswand und Risse in der Wand zeugen von der Wucht des Aufpralls.

„Ich zittere jetzt noch“

Verpackungsmaterial, Palettenteile und Plastikplanen, lagen einige Meter stadteinwärts am Straßenrand. „Ich zittere jetzt noch“, sagte die Hausbewohnerin eine Dreiviertelstunde nach dem Knall. „Es war wie eine Explosion“, bestätigte eine Nachbarin. Offensichtlich hatte der Fahrer, der im Auftrag einer österreichischen Spedition unterwegs war, nur unzureichend gesichert. Das bestätigte auch der Polizeibericht: „Der 37-jährige Fahrer eines Sattelzuges hatte die Maybachstraße in Richtung Albrechtstraße befahren, als die geladene Turbine mit einem Gewicht von elf Tonnen und einem Durchmesser von 2,80 Meter mangels ordnungsgemäßer Ladungssicherung verrutschte.“

Während sich der Schaden an der Hauswand, am Lkw und an der Straße laut Polizeimeldung auf insgesamt 8000 Euro beläuft, schlägt die beschädigte Turbine mit rund 500 000 Euro zu Buche. Nach drei Stunden war das rote Monstrum wieder verschwunden: Ein Autokran hatte die Ladung wieder auf den Lkw geladen. Der Fahrer musste eine Sicherheitsleistung bezahlen und durfte seine Fahrt fortsetzen. Zurück bleiben die Schäden am Haus und am Bordstein sowie Anwohner, denen der Schreck noch immer in den Knochen sitzt.

Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Autos, Fahrradfahrer oder Fußgänger dem elf Tonnen schweren „Geschoss“ in die Quere gekommen wären.