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Umkleidekabine

Anschlag: Box-Theater nimmt dramatische Wende

Biberach / Lesedauer: 2 min

Der Biberacher Dr. Peter Schmid erlebt Attentat auf Rola El-Halabi mit, weil er an einem Theater übers Boxen schreibt
Veröffentlicht:06.04.2011, 19:25

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„Ich schaute mir gerade einen Vorkampf an, als ich plötzlich Schüsse und Schreie aus dem Bereich der Umkleidekabinen hörte. Mir war sofort klar, dass Rola etwas passiert ist“, schildert Dr. Peter Schmid.

Der Biberacher Psychotherapeut war am Freitagabend auf dem Gelände der Berliner Trabrennbahn Karlshorst dabei, als der Stiefvater der Ulmer Box-Weltmeisterin der jungen Frau gezielt in Hand, Knie und Füße schoss .

Schmid hat bereits seit längerem Kontakt zu der 26-jährigen Sportlerin, weil er derzeit ein Theaterstück übers Boxen vollendet, das die von Schmid gegründete Schauspieltruppe „Theater ohne Namen“ am 27. Mai im Ulmer Stadthaus aufführen will. „Boxnight“ soll das Stück heißen, das an drei exemplarischen Boxerkarrieren aufzeigen soll, dass sich vieles aus dem realen Leben im Boxring widerspiegelt. Eine der Hauptfiguren ist Rola El-Halabi. „Rola ist für mich das Beispiel eines Migrantenkinds, das sich buchstäblich in unserer Gesellschaft nach oben geboxt hat“, sagt Schmid. Mehrmals hat er sich deshalb mit der Tochter libanesischer Bürgerkriegsflüchtlinge getroffen, um in ausführlichen Gesprächen mehr über ihr Leben und ihre Einstellung zum Boxsport zu erfahren. Auch mit El-Halabis Trainer Jürgen Grabosch hat sich Schmid unterhalten.

Sein Theaterstück möchte er gerne vollenden, natürlich sollen auch die Schüsse von Berlin darin vorkommen. Abhängig machen will er eine Aufführung am 27. Mai aber von der Zustimmung der Boxerin. Eine Benefizaufführung zu Rola El-Halabis Gunsten soll es dann werden.