StartseitePanoramaChefvisite - Klinikchef sauer: Der Rufmord an Astrazeneca ist Wahnsinn

Klinikchef

Chefvisite - Klinikchef sauer: Der Rufmord an Astrazeneca ist Wahnsinn

Panorama / Lesedauer: 2 min

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, verteidigt das Präparat bei „19 – die Chefvisite“ gegen Kritik. An der Impfpriorisierung solle man aber festhalten - das habe gute Gründe.
Veröffentlicht:21.04.2021, 12:55

Artikel teilen:

„Es steht außer Frage, dass der Astrazeneca-Impfstoff hoch wirksam gegen eine Covid-Erkrankung ist“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner , verteidigt das Präparat bei „19 – die Chefvisite“ gegen Kritik.

In sozialen Medien werde „jedes Ereignis der Pandemie kommentiert – richtig oder falsch“, warnt Werner vor digitalem Rufmord an dem Impfstoff. Dieser Wahnsinn gefährde den Erfolg der Impfkampagne und damit die Gesundheit vieler Menschen.

Ich empfehle Astrazeneca nach wie vor für Über-60-Jährige

betont der Mediziner. Kritik übt Werner am „Sonderweg in Sachsen“, wo die Priorisierung bei der Impfung mit Astrazeneca aufgehoben wird. Er hält ein Festhalten an der Reihenfolge für „angemessen“. Das diene „auch dem Schutz der Intensivstationen“ vor Überlastung.

Den Schutz vor schweren Verläufen durch eine Impfung bestätigt Ulrich Krantz , Vorstandschef beim Pflegeheimbetreiber K&S: „Wir haben erlebt, dass sich Bewohner trotz Impfung anstecken. Aber sogar Hochbetagte haben dann nur ganz milde Symptome gezeigt“, berichtet Krantz in der Sendung.

Schlimme Erkrankungen habe es nicht gegeben. Trotzdem müssten in Pflegeeinrichtungen weiterhin die Abstands- und Hygieneregeln penibel eingehalten werden. Denn es sei immer noch nicht klar, inwieweit auch Geimpfte andere mit dem Coronavirus infizieren könnten, so Krantz.

Wir können nicht ernsthaft das Wohl der Gesellschaft am Dax messen.

Einen Schub für Soziales Unternehmertum erwartet Cornelia Röper durch die Pandemie. „Wir können nicht ernsthaft das Wohl der Gesellschaft am Dax messen“, sagt die Gründerin der Pflege-Plattform mitunsleben.de mit Blick auf den Deutschen Aktienindex. Daran sei eben nicht zu abzulesen, „wie sich unser Nachbar gerade fühlt“.

CV-thumbnails-114-strohm-01
CV-thumbnails-114-strohm-01 (Foto: )

„Wir müssen dringend umdenken“, so die Sozialunternehmerin. Mit ihrer Plattform will Röper dazu beitragen, den „Pflegedschungel in Deutschland zu durchbrechen“ und darüber informieren, „welche Angebote es zwischen ambulanter und stationärer Pflege noch gibt“. Hier sei die „Bandbreite noch nicht ausgeschöpft“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Donnerstag, den 22. April, ist der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!