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Chefvisite - Eindringliche Warnung vor der 4. Corona-Welle

Themen / Lesedauer: 2 min

Bei „19 – die Chefvisite“ fordert Top-Virologin Helga Rübsamen-Schaeff: „Impfen, was das Zeug hält“. Zu den sinkenden Infektionszahlen findet sie mahnende Worte.
Veröffentlicht:17.05.2021, 14:58

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„Im Herbst müssen wir einen Anstieg erwarten“: Die Top-Virologin Helga Rübsamen-Schaeff warnt vor einer vierten Corona-Welle im weiteren Jahresverlauf.

Bei „19 – die Chefvisite“ mahnt Rübsamen-Schaeff trotz aktuell sinkender Infektionszahlen: „Aufmerksamkeit, Wachsamkeit ist geboten.“ Deutschland befinde sich zurzeit in einer „instabilen Situation“, so das Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Blick auf die zuerst in Indien aufgetretene Variante des Coronavirus. Als Vorbild nennt sie Großbritannien. Dort habe die Regierung „vorsichtig geöffnet und vier Wochen geschaut, wie sich die Lage entwickelt“.

Die Virusforscherin rät: „Impfen, was das Zeug hält“. Damit seien die Menschen vor schweren Covid-Verläufen geschützt, aber nur bedingt gegen eine Infektion. Daher ist Rübsamen-Schaeff „fest überzeugt, dass eine dritte Impfung nötig sein wird“. Die Impfstoffhersteller arbeiteten bereits an neuen Vakzinen, die auch gegen Mutationen schützen können. Wenn sich das Infektionsgeschehen mit Ende der warmen Jahreszeit wieder verschärfe, müssten möglichst viele Menschen geimpft, um eine drohende vierte Welle klein zuhalten. Insgesamt ist sie „skeptisch, ob Corona je wieder verschwinden wird von dieser Welt“.

„Absolut nicht zufrieden“ ist Rübsamen-Schaeff mit der staatlichen Förderung der Erforschung von Covid-Medikamenten. Die Bundesregierung müsse „deutlich mehr Geld“ in diesen Bereich investieren, fordert sie. Bisherige Therapien würden vor allem in der frühen Phase eine Infektion helfen – nötig seien aber Mittel gegen schwere Erkrankungen. Neue Medikamente müssten „das Virus von mehr als einer Seite angreifen“.

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CV-thumbnails-131-sommerfeld-01 (Foto: )

Rübsamen-Schaeff warnt daher auch davor, „den Impfstoffherstellern die Patente wegzunehmen“. Unter anderem hatte US-Präsident Joe Biden gefordert, die Patentrechte auszusetzen, um weltweit schneller mehr Impfstoff produzieren zu können. Das wäre ein falsches Signal, auch bei der Suche nach Covid-Medikamenten, so die Virologin: „Man muss der Industrie den Anreiz lassen“, mit Neuentwicklungen Geld verdienen zu können, sagt sie.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Dienstag, den 18. Mai: Frank Sommerfeld, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!