Atommüll, nein danke? Es ist Zeit für bittere Wahrheiten. Eine Lösung für das Problem der Endlagerung von Hunderttausenden Kubikmetern strahlenden Abfalls und Tausenden Castor-Behältern zu finden, wird länger dauern als gedacht.
Der Bericht der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ist voller ungelöster Probleme. Immerhin: Sie kommt den Menschen in der Region um das geplante Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Salzgitter entgegen. Hendricks will eine Erweiterung vermeiden. Das bedeutet aber, dass jede Menge Atommüll länger in Zwischenlagern wird bleiben müssen – etwa im westfälischen Ahaus. Denn das Endlager, das den Rest des Atommülls aufnehmen soll, insbesondere den hochradioaktiven, wird frühestens 2050 fertig sein.
Der Neustart bei der Endlagersuche, der zur Untersuchung von Alternativen für den Salzstock in Gorleben führen soll, muss jetzt zügig vorangetrieben werden. Wegducken wäre nichts anderes als die Fortsetzung einer unseligen Politik nach dem St.-Florians-Prinzip. Es gilt außerdem, sicherzustellen, dass die Konzerne, die Milliarden mit Atomstrom verdient haben, ihrer Verpflichtung nachkommen und die Kosten der Entsorgung voll übernehmen. Bisher schaut es so aus, als drohe ein großer Teil der Kosten am Steuerzahler hängen zu bleiben.