Wahlergebnis
Ringen um Platz zwei am Sonntag
Politik / Lesedauer: 2 min

Wenn am kommenden Sonntagabend die Wahlergebnisse aus Mecklenburg-Vorpommern kommen, dann wird im Adenauer-Haus in Berlin eine Frage ganz oben stehen. Hat die CDU es geschafft, vor der AfD zu landen?
Thema Nummer eins im Wahlkampf sind die Flüchtlinge, obwohl Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr gerade einmal 20 000 Flüchtlinge aufgenommen hat. Die Unzufriedenen machen ihren Unmut an Angela Merkel fest. Die ist in dieser Woche zum Wahlkampf nach Schwerin gefahren, um die CDU im Land zu unterstützen. Lorenz Caffier , Innenminister des Landes und Spitzenkandidat der CDU, richtet sich seit Wochen ganz explizit an die Wähler der AfD, wenn er für das Burka-Verbot und gegen die doppelte Staatsbürgerschaft eintritt. Doch ob eine gewisse Distanzierung von Merkels Kurs ihm hilft, ist fraglich.
Es wird eine Zitterpartie erwartet, zumal die AfD am Ende meist die Prognosen übertrifft und in Mecklenburg Vorpommern mit Leif-Erik Holm einen beliebten und bekannten Spitzenkandidaten hat. In aktuellen Umfragen landet die CDU einmal bei 22 Prozent, die AfD bei 21. Das Institut Insa sieht dagegen die AfD bei 23 Prozent – und somit vor der CDU (20 Prozent). Allgemein rechnet man in Schwerin mit einer Neuauflage der Großen Koalition. Caffier arbeitet gut mit Erwin Sellering zusammen, die beiden sind per Du. Doch er ist lange nicht so beliebt wie der SPD-Ministerpräsident. Auf die Frage nach dem bevorzugten Ministerpräsidenten sprechen sich 64 Prozent für Sellering und nur 18 Prozent für Caffier aus.
Auf Koalitionen festlegen will sich vor der Wahl niemand. Die SPD hält sich offen, auch mit Linken und Grünen zu koalieren. Die Linken liegen in Umfragen bei rund 13 Prozent, die Grünen müssen noch zittern, sie liegen bei sechs, die FDP wie auch die NPD kommen auf weniger als fünf Prozent.