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Kindesmissbrauch-Beauftragte Bergmann: „Das Bedürfnis zu sprechen ist enorm“

Berlin / Lesedauer: 1 min

Kindesmissbrauch-Beauftragte Bergmann: „Das Bedürfnis zu sprechen ist enorm“
Veröffentlicht:30.09.2010, 07:20

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Die Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Interview mit Christine Bergmann, betont zu Beginn der heutigen Sitzung des Runden Tisches, dass ein Entschädigungsfonds für die Opfer die Institutionen nicht aus ihrer Verantwortung entlasse.

Der „ Schwäbischen Zeitung “ sagte die SPD-Politikerin, dass die Institutionen in ihren Bereichen die Verantwortung übernehmen sollen. Bei massenhaft betroffenen Einrichtungen seien „eigene Regelungen sinnvoll. Dort wo Missbrauch nachgewiesen ist, sollten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, so Bergmann. Im Übrigen solle man über Möglichkeiten aus einem Fonds nachdenken.

Die oberste Forderung der Betroffenen, die an die Beauftragte herangetragen werde, sei die nach ausreichenden und spezialisierten Beratungs- und Therapieangeboten sowie aktuellen Soforthilfen. „Die Betroffenen fordern hier schnelle Reaktionen von der Politik“, so Bergmann. Dies werde sie auch heute am Runden Tisch deutlich machen.

Die gerade gestartete bundesweite Kampagne gegen sexuellen Missbrauch sei bereits ein großer Erfolg. „Wir hatten seit Kampagnenstart in nur einer Woche über 1500 Anrufe und Briefe“, so Bergmann gegenüber der Zeitung. In den fünf Monaten davor waren es laut Bergmann insgesamt nur 2500.