Politik
Gute Gründe im Anmarsch
Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Schwäbische.de
Es klingt verführerisch vernünftig und kommt so fürsorglich daher, dass da jetzt doch eigentlich wirklich niemand mehr ernsthaft dagegen sein kann. Und überhaupt: Die Weltgesundheitsorganisation will es doch auch, dann muss es ja gut sein, und für die letzten Zweifler gibt es jetzt ‐ Tadaa! ‐ eine „Studie“, die mit allerlei Projektionen, Modellierungen und zugehörigen Variablen, die dieses Mal aber ganz bestimmt genau wie berechnet eintreten werden, haarklein belegen will, wie segensreich eine fette Steuererhöhung für zuckerhaltige Erfrischungsgetränke wäre.
In Aussicht gestellt werden glücklichere, gesündere Menschen und damit verbunden erfreuliche Milliardeneinsparungen im Gesundheitswesen, also genau das, was auch der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir gerne sagt und auch für Milch und Fleisch fordert: Höhere Preise für ein höheres Ziel, wobei es bei Milch und Fleisch um Klima und Tierwohl gehen soll. Bisher sträubte sich dagegen noch die FDP, aber jetzt, wo das verfassungswidrige Finanz-Kartenhaus der Ampel eingekracht ist, wird man uns über kurz oder lang jede neue Steuer, die man auch noch gesinnungsethisch verbrämen kann, mit bestem Gewissen überbraten wollen.
Gute Gründen finden sich immer
Gute Gründe finden sich immer. Gesundheitsminister Karl Lauterbach etwa beklagt mit permanentem großem Schmerz den zu hohen Salzkonsum der Deutschen ‐ welcher Irre hat denn die Salzsteuer 1993 eigentlich abgeschafft, fragt man sich da. Und dann erst der Kaffee: Alleine der Transport eine einzige Klimakatastrophe, und dazu das erforderliche heiße Wasser: Energiepolitischer Wahnsinn, klimaschädlich obendrein und dazu noch die ständige Gefahr durch Verbrühungen. Außerdem gibt es alle paar Jahre neue wirre Studien zu Kaffee und Dickdarm, Alzheimer oder sonst etwas, also bitte alles ganz schnell ordentlich teurer machen, die Inflation ist ja gerade etwas lahm und die zusätzliche Maut und steigende CO2-Abgaben reißen es auch nicht heraus.
So wird es kommen, denn je schlechter ein Staat regiert wird, desto kreativer wird er bei der Suche nach guten Gründen für den Griff in die Taschen seiner Bürger.