Schwäbische Sterne: Das sind die schnellsten Last-Minute-Laternen für St. Martin
Lindau / Lesedauer: 8 min

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten – und noch besser diskutieren. Deshalb gibt es in unserer regionalen Testserie „Schwäbische Sterne“ einmal pro Woche – immer mittwochs – eine persönlich gefärbte Bestenliste zu Produkten und Angeboten der Region. In Folge #54 küren wir die schnellsten und einfachsten DIY-Laternen für den St. Martins-Umzug.
Was macht eine schnelle und einfache Laterne aus?
Mit Bastel-Anleitungen verhält es sich wie mit Rezepten: Sie klingen erstmal toll, sehen gut aus und sollen fix gemacht sein. Bis dann auf der "Das benötigt ihr"-Liste etwas gänzlich Exotisches auftaucht.
Selbstredend, dass einem sowas überhaupt nicht in den Kram passt, wenn man ohnehin schon spät dran mit der diesjährigen St. Martins-Laterne für's Kind ist. Deshalb haben wir hier drei schnelle und unkomplizierte Anleitungen für selbstgemachte Laternen zusammengestellt, denen man ihre schnelle Entstehung nicht unbedingt ansieht. Aber was macht ein möglichst schnelles, einfaches Laternen-DIY aus?
1. Die Materialien: Am schnellsten ist eine Bastel-Anleitung umgesetzt, wenn für sie Dinge gebraucht werden, die man eh Zuhause hat. Alte Verpackungen, Tonkarton- und Papierreste, übriggebliebene Wolle und andere Sachen dieser Art. Und nichts Neues zu kaufen, ist direkt auch besser für die Umwelt.
2. Der Arbeitsaufwand: Möglichst wenig kleinteilige Schritte, am besten kaum Komponenten wie Farbe, die trocknen muss - schon geht das Basteln deutlich schneller und einfacher über die Bühne.
3. Das Ergebnis: Klar, schnell und unkompliziert soll's gehen. Aber in der Regel soll das Gebastelte auch ganz gut aussehen. Ein Glück, dass es beim Laternenumzug ohnehin eher dunkel ist - das gibt einem etwas Spielraum, wenn es darum geht, unter Zeitdruck und mit den eigenen begrenzten künstlerischen Fähigkeiten etwas halbwegs Ansehnliches zu "zaubern". Dennoch sind unsere folgenden drei Laternen definitiv auch hübsch anzuschauen, wenn man beim Basteln eher weniger Talent hat.
1. Raketenlaterne aus Tetrapack
Arbeitsaufwand: Etwa zweieinhalb Stunden
Ihr braucht:
- zwei Tetrapacks (einen für das Grundgerüst, einen für die Flügelchen eurer Rakete)
- ein bis zwei Acrylfarben (wer das nicht daheim hat: ein bis zwei Farben Tonkarton gehen auch, um den Tetrapack zu „ummanteln“)
- eine Eierpackung für die Raketenspitze (auch hier geht alternativ Tonkarton)
- Transparentpapier (Farbe nach eurer Wahl)
- etwas Draht (circa 20cm genügen)
- Schere, Kleber (Heißklebepistole, falls ihr habt), Pinsel

Und so geht’s:
1. Als Erstes wird geschnippelt: Ihr schneidet zunächst den Boden des Tetrapacks heraus, um für alle weiteren Bastelschritte in den Tetrapack hineingreifen zu können. Dann geht es an die Fenster. Zwei runde Fenster an der linken und rechten Seite sowie ein kleines Fenster vorn am Cockpit. Aus dem zweiten Tetrapack schneidet ihr nun zwei Flügelchen aus, aus dem Eierkarton die Spitze.

2. Jetzt könnt ihr die Rakete nach eurem Belieben bemalen. Diese Rakete soll blau werden, die Flügelchen rot. Zuerst bemalt ihr also den Raketenkörper. Danach könnt ihr noch Stellen wie das Cockpit rot anmalen, um sie hervorzuheben – das ist aber Geschmackssache. Während die Farbe auf dem Tetrapack trocknet, bekommen auch die Flügelchen und die Spitze ihre Farbe. Aufgrund der Oberfläche des Tetrapacks sind zwei Schichten Farbe nötig.

3. Sobald die Farbe getrocknet ist, wird geklebt. Dafür schneidet ihr aus dem Transparentpapier passende, kreisförmige Teile heraus, die ihr von innen in die Fenster der Rakete klebt.

Anschließend klebt ihr auch die Flügelchen im unteren Teil der Rakete fest. Zuletzt befestigt ihr auch die Spitze der Rakete. Die äußeren Teile halten am besten mit Heißkleber, aber auch normaler Flüssigkleber dürfte hier seinen Dienst leisten.
4. Jetzt muss nur noch die Drahthalterung befestigt werden. Hierzu stecht ihr ein kleines Loch auf der Oberseite der Rakete aus. Den Draht biegt ihr genau auf der Hälfte und wickelt die beiden Enden um einen Stift, sodass der Draht später genug Halt hat. Dann fädelt ihr den Draht durch das Loch.

Wenn ihr noch etwas Zeit übrig habt, könnt ihr außerdem mit einem deckenden Filzstift kleine Punkte entlang einiger Linien wie den Fenstern malen – quasi die Schrauben der Rakete.
Und fertig!

2. Quallenlaterne aus Papptellern
Arbeitsaufwand: etwa eine Stunde
Ihr braucht:
- 2 Pappteller
- Transparentpapier (ein, zwei Farben)
- deckende Filzstifte in verschiedenen Farben
- Wollfäden (am besten in mehreren Farben)
- optional: Perlen und andere Dekoration wie Washi-Tape für die Fäden
- Schere, Klebestift, Flüssigkleber, circa 20cm Draht

So funktioniert's:
1. Auch bei der Quallen-Laterne wird zuerst drauf los geschnippelt. Bei beiden Papptellern schneidet ihr einen schmalen Halbkreis ab, sodass die Form des Quallenkörpers übrig bleibt. Hier könnt ihr ruhig in einer Wellenform schneiden, um die Form noch quallenähnlicher zu gestalten. Dann schneidet ihr bei beiden Tellern einen Halbkreis aus der Mitte heraus.

2. Jetzt schneidet ihr aus dem Transparentpapier zwei Teile passend zu, um die Halbkreise damit zu füllen. Auf beiden Teilen verteilt ihr nun mit den Filzstiften so viele Punkte, wie ihr mögt. Dann klebt ihr die beiden Teile von innen in die Wölbung der zwei Pappteller.

3. Für die Tentakel schneidet ihr sechs bis sieben Wollfäden auf etwa 20cm Länge, alle etwas unterschiedlich lang. Die Fäden könnt ihr dann mit Washi-Tape, Perlen und anderer Deko verzieren. Auch hier gilt: Wer kein Washi-Tape hat, kann auch aus Tonkarton kleine Fähnchen für die Tentakel schneiden.

Nach dem Verzieren klebt ihr die Tentakel in circa 2cm-Abständen auf den unteren Rand der Pappteller.
4. Jetzt verteilt ihr auf dem Rand der Pappteller Kleber – lasst dabei oben in der Mitte eine Aussparung von circa 3 cm für die Lampe eures Laternenstabs - und klebt sie aufeinander. Den unteren Teil, an dem die Tentakel befestigt sind, lasst ihr offen.

5. Zuletzt könnt ihr oben in der Mitte mit etwa 8cm Abstand zueinander zwei Löcher in die Qualle machen. Dort fädelt ihr den Draht durch, um die Qualle daran später in den Laternenstab zu hängen. Und fertig ist eure Quallen-Laterne!

3. Mond- und Sterne-Laterne aus einer Papiertüte
Arbeitsaufwand: 30 Minuten
Ihr braucht:
- eine Papiertüte (die Größe ist egal, eine DIN A4-große Tüte passt gut)
- Transparentpapier in Dunkelblau (für den Himmel)
- Tonkarton in gelb (für Mond und Sterne)
- Schere, Klebestift

Und so geht's:
1. Diese Laterne ist am einfachsten und schnellsten gebastelt – und trotzdem ein Hingucker! Zuerst schneidet ihr auf den beiden großen Seiten der Papiertüte zwei Rechtecke aus, sodass ein Rand von etwa 5cm übrig bleibt.

2. Dann schneidet ihr aus dem Transparentpapier zwei Stücke aus, die in die beiden Aussparungen der Papiertüte passen. Nun könnt ihr aus dem Tonkarton Mond und Sterne ausschneiden, je nachdem, wie viele ihr auf dem Transparentpapier verteilen möchtet.

3. Diese klebt ihr jetzt auf das Transparentpapier. Danach verteilt ihr auf dem Rand des Papiers Kleber und klebt beide Stücke in die zwei Aussparungen der Papiertüte, sodass Mond und Sterne nach außen zeigen.

Und dann ist die Mond- und Sterne-Laterne auch schon einsatzbereit!
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