Käse
„Schtimmt dees?“: Schließt Käse den Magen
Panorama / Lesedauer: 2 min

Simon Müller
Nach einem gut ausgefallenen Familienessen oder größerem Gänge-Menü fällt schon öfter mal der Satz: „Jetzt noch ein Stück Käse, das schließt den Magen.“ In Frankreich ist es gang und gäbe, dass am Ende der Mahlzeit noch ein Stück Käse serviert wird. Aber Schtimmt dees? Schließt Käse wirklich den Magen?
Aus wissenschaftlicher Sicht darf man die Frage tatsächlich mit Ja beantworten – allerdings mit einer kleinen Einschränkung. Fest steht: Käse sorgt tatsächlich für ein Sättigungsgefühl im Magen, weil es die Verdauung verlangsamt.
Käse besteht aus freien Fettsäuren, die bei der Verdauung im Magen freigesetzt werden und bei Kontakt mit der Darmwand reagieren.
Der Darm schüttet daraufhin Hormone aus – unter anderem auch das sogenannte Enterogastron. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Magen sich nicht weiterbewegt. Der Ausgang des Magens zum Darm wird geschlossen.
Dadurch verdaut der Körper viel langsamer. Die Folge : man fühlt sich deutlich länger satt.
Allerdings gibt es eine kleine Einschränkung: Käse beeinflusst den Magen zwar tatsächlich und sorgt durch die Reaktion mit der Darmwand dafür, dass die Verdauung verlangsamt wird. Allerdings darf man die Volksweisheit nicht wörtlich verstehen.
Von einem mechanischen Verschluss des Magens kann nicht die Rede sein. Käse ist kein „Pfropfen“, der im Darm oder Magen steckt und ihn verschließt.
Um länger satt zu sein, kann es sich nach einem Essen aber lohnen, Käse zu verspeisen. Wenn man es richtig versteht, dann „schließt“ ein Stück Käse als Dessert also sehr wohl den Magen.