StartseitePanoramaPolarlicht-Spektakel über der Region: So stehen die Chancen an Ihrem Wohnort

Seltenes Schauspiel in Süddeutschland

Polarlicht-Spektakel über der Region: So stehen die Chancen an Ihrem Wohnort

Region / Lesedauer: 3 min

Seit Sonntagabend kann man das Schauspiel am Himmel auch in Süddeutschland beobachten. Für die kommende Nacht stehen die Chancen auf Polarlichter erneut gut. Vor allem hier.
Veröffentlicht:06.11.2023, 10:33
Aktualisiert:07.11.2023, 12:32

Von:
  • Ralf Schöffmann
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Ein Farbspektakel von Nord bis Süd: Von vielen Orten gibt es mittlerweile im Internet Bilder von einem rötlich gefärbten Nachthimmel. Die Erklärung für das Farbschauspiel ist einfach und spektakulär zugleich: Dahinter stecken Polarlichter.

Was am Sonntagabend noch einer Zufallsbeobachtung glich, wiederholte sich in der Nacht zum Dienstag an einigen Orten im Land. Polarlichtjäger und -fans hatten sich auf die Lauer gelegt und mal mehr, mal weniger Glück gehabt.


Gute Wetterprognose für die Nacht auf Mittwoch

Gerade im Norden Baden-Württembergs verdeckten Wolken die Sicht auf das Ereignis. Und das wiederholt sich, sagt Clemens Steiner vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Frankfurt.

Für die kommende Nacht prognostiziert der Meteorologe ein ähnliches Wolkenbild am Nachthimmel, wie vergangene Nacht. Der Norden des Landes wird dabei wieder mit einer dichteren Bewölkung konfrontiert sein, als das Südliche.

„Von Stuttgart aus in Richtung Nordwesten und Norden, sollte man sich beeilen mit dem Schauen. In der ersten Nachthälfte gibt es noch Chancen auf Wolkenlücken. Für die zweite Nachthälfte gibt es kaum Hoffnung“, so der Experte.

Bessere Chancen gibt es im Süden. Vor allem südlich der Alb reißt die Wolkendecke zum Sonnenuntergang auf und gibt den Blick gen Sternenhimmel frei. Gleiches gilt auch für die Region Oberschwaben und Gebiete an der Donau.

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Wie und wo man Polarlichter sieht

„Es lohnt sich, Ausschau zu halten“, so Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Grund für die derzeit guten Chancen ist eine höhere Sonnenaktivität.

Um die Polarlichter zu sehen, sollte man laut Liefke nach Norden schauen. Mit etwas Glück bekommt man so auch die roten Lichter zu sehen. Generell ist die rötliche Färbung seltener, da sie in großen Höhen entsteht. Doch für Süddeutschland ist das rot typisch. Grünliche Polarlichter, wie man sie unter anderem aus Skandinavien kennt, entstehen laut der Expertin erst in niedrigeren Höhen.

Rötlich schimmert der Nachthimmel zwischen den Sternen durch. Polarlichter, hier über Obersulmetingen mit Blick Richtung Norden, waren am Sonntag zu sehen. (Foto: Sabine Kuhn)

Wie entstehen Polarlichter

Polarlichter, in unseren Breitengraden auch als Aurora Borealis (Nordlicht) bekannt, entstehen durch Wechselwirkungen zwischen Sonnenwinden und den magnetischen Feldern der Erde. Die Sonne stößt geladene Teilchen aus, die als Sonnenwind in Richtung der Erde strömen. Wenn diese Partikel in die Erdatmosphäre eintreten, werden sie von den Magnetfeldern der Erde gelenkt. Dadurch gelangen sie in die Nähe der Pole, wo sie mit den Gasen in der Atmosphäre kollidieren.

Diese Kollisionen führen zur Emission von Licht in verschiedenen Farben, je nachdem, welche Gase beteiligt sind. Sauerstoff in höheren Atmosphärenschichten erzeugt grüne und rote Farben, während Stickstoff Blau, Violett und rosa Töne hervorruft.

Dieses faszinierende Phänomen tritt vor allem in den Polarregionen auf, weshalb es als Polarlichter bekannt ist. Es ist ein beeindruckendes Naturereignis, das viele Menschen aus der ganzen Welt anlockt.


Wie können Polarlichter beobachtet werden

In Wirklichkeit sind die Polarlichter nicht ganz so intensiv, wie sie auf den Bildern erscheinen. Zum einen ist die Belichtungszeit bei Fotos länger als ein Augenblick, zum anderen können unsere Augen in der Dunkelheit kaum Farben erkennen.

Erst wenn sich die Augen vollständig an die Dunkelheit gewöhnt haben, ist ein helles Leuchten wahrnehmbar. 


Haben Sie etwas gesehen? - Schicken Sie uns Bilder

Konnten Sie auch Polarlichter beobachten und Fotos davon machen? Dann schicken Sie uns ihre Bilder für eine Bildergalerie auf Schwäbische.de. Sie können uns die Bilder gerne an [email protected] schicken. Bitte nennen Sie uns Ihren vollen Namen und wo Sie die Aufnahme gemacht haben.