Nagetier
Musizieren mit Nagetieren
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Schwäbische.de
Zur Musikalität von Tieren ist bislang nicht sehr viel wissenschaftlich geforscht worden. Neben den Bremer Stadtmusikanten haben es nur sehr wenige Säugetiere zu musikalischer Anerkennung gebracht. Wobei es im Ohr des Hörers liegt, was Musik ist und was nicht. Umso überraschender schlägt nun die Nachricht ein, dass Ratten bei bestimmter Musik ihren flauschigen Kopf wippen lassen. Eine Tätigkeit, die auch der Mensch bekanntermaßen ausübt, wenn entsprechende Töne an sein Ohr gelangen. In der Fachzeitschrift „Science Advances“ stehen nun die Ergebnisse der Untersuchungen. Dafür wurden die Kopfbewegungen der Ratten gemessen, während ihnen Musik vorgespielt wurde. Unter anderem die „Sonate für zwei Klaviere“ in D-Dur von Wolfang Amadeus Mozart wurde den Ratten in vier verschiedenen Geschwindigkeiten präsentiert – und es hat sich gezeigt, dass die Nagetiere je nach Takt ihre Köpfchen synchron dazu wippen ließen. Auch bei „Beat it“ von Michael Jackson.
„Die Ratten zeigten eine angeborene – das heißt ohne jegliches Training oder vorherige Berührung mit Musik – Taktsynchronisation“, sagt Hirokazu Takahashi von der Universität Tokio.
Ratten mit Taktgefühl, das rückt uns Menschen natürlich ein Stück weit näher an die Nagetiere. Und vielleicht ist ja auch gemeinschaftliches Musizieren mit Nagetieren künftig nicht ausgeschlossen. Die Studie war übrigens einer von sehr wenigen Tierversuchen, bei denen die Stimmung unter den Versuchstieren nach dem Experiment mutmaßlich besser war als davor. (nyf)