Der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) hat am Samstag im "Talk am Newsdesk" der Schwäbischen Zeitung mit Lesern und Chefredakteur Hendrik Groth diskutiert. Die Themen: Gerechtigkeit in Gesellschaft und Politik, die Syrienkrise und die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltfragen für die Zukunft der Menschen. SZ-Redakteur Hagen Schönherr hat live von der Veranstaltung berichtet. Hier können Sie die Highlights des Talks nachlesen.
Die Schwäbische Zeitung berichtet noch in einem ausführlichen Text über den Talk mit Klaus Töpfer - sowohl in ihrer gedruckten Ausgabe, als auch online.
[16:30] Töpfer antwortet, kurz bevor er sich auf den Rückweg macht. "Die Erhaltung von Schöpfung ist die zentrale Verantwortung der Menschen". Die Frage, wie damit umzugehen sei, ist laut Töpfer besonders wichtig. Er weiß aber kein Geheimrezept, um dafür eine breites Bewusstsein bei Bürgern und Politik zu schaffen.
[16:27] Die letzte Frage beim Talk am Newsdesk: Wie schafft man ein Bewusstsein bei den Menschen, dass kostenintensive Veränderungen - zum Beispiel bei der Energiewende, aber auch in vielen Kommunen, im Natur- und Landschaftsschutz - notwendig sind?
[16:20] "Es wird viel Papier mit Nachhaltigkeitsberichten beschrieben - aber wer das glaubt, wird seelig." Eine Leserin zweifelt am neuen Trend zu Nachhaltigkeit und Verantwortung. Das Wort "Greenwashing" fällt. Töpfer sagt, es sei dennoch wichtig, "Rahmen zu setzen" und auf deren Einhaltung zu pochen. So würde es schrittweise Fortschritte in den Bereichen Nachhaltigkeit, Verantwortung und Gerechtigkeit geben. "Wir müssen das als eine Daueraufgabe sehen", so Töpfer. Außerdem seien Bürger und Journalisten heute so wachsam, das "Schummeln" in Fragen der Nachhaltigkeit schnell bemerkt würde. "Greenwashing ist höchst risikoreich", so Töpfer.
[16:18] Der Ex-Bundesminister ist überzeugt: Immer mehr Kunden achten heute auf die Herstellungsbedingungen ihrer Produkte. Das sei der richtige Weg für eine Veränderung der Konsumgewohnheiten und ein Schritt in Richtung Verantwortung und Transparenz.
[16:12] Wir brauchen wieder mehr Möglichkeiten in Parlamenten und müssen die Bürger wieder mehr in die Politik einbringen. Klaus Töpfer fordert ein Ende als "alternativlos" bezeichneter Politik.
[16:03] War Politk früher gerechter? Eine Frage aus dem Netz geht an Klaus Töpfer. Er sagt: Früher war die Politik näher an den Problemen der Menschen. Mittlerweile seien die Abhängigkeiten zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft weitaus komplexer, da die Zahl der Interessen unheimlich zugenommen habe. Er nennt das Beispiel der Banken, die "too big too fail" seien. "Niemand kann gegen die Macht der Märkte Politk machen" - solche Aussagen lassen Töpfer erschaudern.
[16:00] Klaus Töpfer, sagt, die Binnenkonjunktur war nie besser als jetzt. Aber was sie antreibe, sei oft reiner Unsinn. Als Beispiel nennt der Ex-Minister die Nachfrage nach Spaßfahrzeugen wie geländegängingen Quads oder das Wegwerfen von Lebensmitteln. Er ruft zum Maßhalten auf und fordert erneut eine Änderung unseres Konsumverhaltens.
[15:51] Ein Zuhörer: "Es wird gesagt, dass Giftgas eingesetzt wurde, aber keiner sagt wer." Der Zuhörer fördert eine Blauhelmngruppe für Syrien statt eines Militärschlags. Töpfer sagt: Eine gute Idee. Aber jegliche politschen oder militärischen Schritte dürfen nicht eingeleitet werden, bevor nicht feststeht, was die UN-Inspektoren herausgefunden haben.
[15:35] "Die Natur versteht CO2 nicht als Abfall sondern als Wertstoff." Töpfer glaubt, auch beim schädlichen Klimagas gibt es andere Möglichkeiten, damit umzugehen. Zum Beispiel könne man CO2 in der Treibstofferzeugung einsetzen und es somit recyclen. Solche Technologien seien eine Chance, das Klimagas in den Griff zu bekommen. Aber: Technologisch ist das laut Töpfer ein weiter Weg.
[15:32] "Wenn ich hinkomme und sage, wir müssen dringend Wachstum haben, dann muss ich mich fragen: Wo ist dann die Korrektur zum bisherigen Wirtschaften?" Töpfer fordert sich vom klassischen Konsumgedanken abzuwenden und Wachstum neu als Kreislauf zu verstehen. Nur so könnten Ressourcen geschont werden.
[15:30] Klaus Töpfer spricht über das Thema Wachstum. Der Westen fühle sich als Gewinner, sagt er. Aber er wisse nicht, wie lange er noch auf klassisches Wachstum setzen könne. "Man muss ernsthaft darüber diskutieren, was man unter Wachstum versteht", so Töpfer.
[15:16] Wir warten noch auf den Talkgast. Sobald er da ist, berichten wir auch live auf Twitter.
[15:11] Auch bei der Nominierung für die Bundespräsidentenwahl 2012 war Töpfer ein heißer Kandidat. Sein Parteifreund Andreas Schockenhoff sagt im Talk, Töpfer sei über Parteigrenzen hinaus anerkannt gewesen. In Töpfers Amtszeit fällt ein Bedeutungsszuwachs der Umweltpolitik. Dabei geht es auch um die Frage, wie sich unser Tun auf andere Teile der Welt auswirkt. Ein wichtiges Schlagwort dabei: Verteilungsgerechtigkeit.
[15:08] Klaus Töpfer gilt als Experte für Umweltfragen. Er hat lange Erfahrung als Bundesumweltminister gesammelt. Ab 1998 wechselte er dann aufs internationale Parkett als Direktor des UNEP-Programms der Vereinten Nationen in Nairobi. Heute engagiert er sich unter anderem für die Welthungerhilfe.
[15:00]: Der Gast kommt ein paar Minuten später - die Bahn hat Verspätung. Christoph Plate, stellvertretender Chefredakteur, spricht derweil einige einführende Worte vor dem Talk.
[14:53 Uhr]: Die ersten Gäste sind schon da, darunter ist auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Schockenhoff.