Der 53 Jahre alte Mann sieht neben der Loveparade-Veranstalterfirma Lopavent und ihrem Geschäftsführer Rainer Schaller auch die Stadt Duisburg und das Land NRW in der Verantwortung. Die Anwältin des Klägers, Bärbel Schönhof, sagte im Vorfeld des Verfahrens, ihr Mandant sei damals in eine lebensbedrohliche Bedrängnis geraten. Bei einer Massenpanik bei dem Techno-Festival auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs waren 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden. Hunderte Menschen sind bis heute traumatisiert.
Laut Schönhof sind am Landgericht Duisburg noch 17 weitere Klagen anhängig. Außerdem laufen nach ihren Worten einige Fälle außergerichtlich. Vier weitere Verfahren um Schadensersatz und Schmerzensgeld sollen am 12. November verhandelt werden. Die Klägerinnen aus Duisburg, Ratingen und Kevelaer waren als Besucherinnen bei der Loveparade . Das Landgericht Duisburg erklärte, in den Zivilverfahren würden die Ereignisse nur insoweit geklärt, wie es für die Entscheidung nötig sei. Eine Beweiserhebung ist für die angesetzten mündlichen Verhandlungstermine nicht geplant.
Ob es auch eine strafrechtliche Aufarbeitung des Unglücks geben wird, steht nach wie vor noch nicht fest. Das Gericht hat immer noch nicht entschieden, ob es die Anklageschrift wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zulässt. Die Staatsanwaltschaft wirft zehn Beschuldigten der Firma Lopavent und der Stadt Duisburg Fehler bei der Planung des Musikfestivals vor.