Ergotherapie

Dehm setzt auf ganzheitlichen Ansatz

PFULLENDORF / Lesedauer: 2 min

Dehm setzt auf ganzheitlichen Ansatz
Veröffentlicht:30.05.2010, 18:20

Von:
  • Schwäbische.de
Artikel teilen:

Ute Dehm hat vor eineinhalb Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Sie setzt in ihrer Praxis für Ergotherapie auf ein breites Spektrum -- vor allem im Bereich der Kinderheilkunde. Besonderen Stellenwert genießt dabei die neurophysiologische Entwicklungsförderung. Deshalb bewirbt sich die Pfullendorferin um den „Gründerpreis der Schwäbischen Zeitung “.

Ute Dehm kann durch ihre Ausbildung in ihrer Praxis „Ergotherapie Hand in Hand“ neben klassischer Ergotherapie die neurophysiologische Entwicklungsförderung (INPP) anbieten und gehört damit zu den Pionieren im süddeutschen Raum. Nur drei weitere Praxen neben ihrer sind ihr südlich von Stuttgart bekannt, sagt sie. Ein weiterer Bereich, den ihre Praxis anbietet, ist die Integration von Kindern in Schule und Kindergarten. Die meisten von ihnen leiden am Asperger Autismus.

Mit der neurophysiologischen Entwicklungsförderung werden Lernstörungen, Lernblockaden, Verhaltensauffälligkeiten, Ängste und Depressionen behandelt, zählt Dehm auf. „Wir arbeiten an den Ursachen“, beschreibt sie die Methode. Lernschwierigkeiten haben oft ihren Ursprung in neurophysiologischen Fehlfunktionen, wodurch die kindliche Entwicklung beeinträchtigt wird. Kinder profitieren dann nicht von schulischer Förderung, obwohl sie über eine durchschnittliche oder gar überdurchschnittliche Intelligenz verfügen. Zusätzliche Förderung bewirkt bei ihnen keine anhaltende Verbesserung. In solchen Fällen kann das Lernversagen das Ergebnis einer grundlegenden neurophysiologischen Entwicklungsverzögerung sein.

Mit ihren drei Standbeinen verfolgt Ute Dehm einen ganzheitlichen Ansatz, der die rein motorischen Aufgaben, wie grobmotorische Planung, Koordination oder Feinmotorik, miteinander verknüpft und mit psychischen Abläufen, die Bewegungsfreude und das Selbstwertgefühl des Kindes steigern. Eltern, Erzieher oder Lehrer werden in den Prozess einbezogen und leiten das Kind an.

Die Nachfrage zeigt Dehm, dass sie mit ihrem Ansatz richtig liegt. Inzwischen arbeiten sie zu dritt in Ute Dehms Praxis und weiteres Wachstum ist mehr ein Raumproblem. An Patienten fehlt es nicht. Eine Erweiterung ist geplant. Eine Entwicklung, die sich in ihren Umsatzzahlen widerspiegelt. Lag der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr bei rund 58 700 Euro, so liegt die Prognose nach dem ersten Quartal 2010 für dieses Jahr bei rund 90 000 Euro.

Wenn Ute Dehm mit ihrer Bewerbung um den „Gründerpreis der Schwäbischen“ wirklich Erfolg hat, „wird der Geldpreis durch Neuanschaffungen und den weiteren Ausbau meiner Praxis wiederum Kindern und Jugendlichen zugute kommen“, sagt die Therapeutin.