Schwäbisch Sterne

Das sind die drei besten Funkenfeuer der Region

Region / Lesedauer: 5 min

Jede Woche "die 3 Besten der Region" - vom Badesee bis zur Brezel. Passend zum Ende der Fasnet küren wir unsere drei Funkenfeuer Favoriten in der Region.
Veröffentlicht:22.02.2023, 10:00

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Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten – und noch besser diskutieren. Deshalb gibt es in unserer regionalen Testserie „Schwäbische Sterne‟ einmal pro Woche – immer mittwochs – eine persönlich gefärbte Bestenliste zu Produkten und Angeboten der Region.

In dieser Woche wird es heiß: Die Fasnet ist zu Ende und dazu gehört natürlich ein ordentliches Funkenfeuer. Unzählige gibt es in der Region - was aber einen echten Funken von einem kokelnden Schwelbrand unterscheidet steht hier.

+++ Alle Folgen der Schwäbischen Sterne finden Sie hier+++

Was macht ein gescheites Funkenfeuer aus?

Das wohl Allerwichtigste an einem Funkenfeuer ist der Haufen. Er muss schon von ordentlicher Größe sein, damit man schon vor den ersten Flammen einen Heidenrespekt bekommt. Was passiert bloß, wenn dieses Ding brennt? Also: Drei trockene Weihnachtsbäume machen noch keinen Funken, unter fünf Metern Höhe ist es allenfalls ein Fünkchen ohne Hoffnung. Und Ordnung muss sein! Lieblos aufgehäuftes Altholz erntet keine Sympathien, echte Funkenbaumeisterinnen und -meister bringen durchaus architektonische und statische Grundfertigkeiten mit.

Um die Zeit bis zum Vollbrand sinnvoll zu überbrücken, braucht es außerdem ein gutes Rahmenprogramm. Rote Wurst im Wecken und Bier sind unterster Standard, wenn das Programm um Glühwein und örtliche Grillspezialitäten erweitert wird, gibt es definitiv Bonuspunkte.

Ein Funkenring sollte zumindest im Schwabenland auch nicht fehlen. Für das süße Hefegebäck gelten ähnliche Regeln wie für den Haufen: Der Ring braucht eine angemessene  Dimension - zwei Leute, besser eine Kleinfamilie, sollten davon satt werden.

Letztes, aber sicher nicht unwichtigstes, Qualitätskriterium eines ordentlichen Funkenfeuers ist die gelebte Tradition. Wird einfach nur das Holz samt Hexe verbrannt, ist’s schon okay. Besser wird es, wenn entsprechende Begleittraditionen gelebt werden. Funkenwagen und Funkenringwürfeln gehören dazu. Livemusik, Scheibenschlagen und Co. machen ein Funkenfeuer aber erst zum richtigen Fez.

Ach, und eines wollen wir nicht vergessen: Wer einen Funken besucht sollte das auch am nächsten Morgen noch in Erinnerung behalten. Nach Rauch stinkende Klamotten und matschige Schuhe geben niemals Punktabzug.

Die Top-3-Funkenfeuer der Region:

1. Kehlegg, Vorarlberg

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Leuchtfeuer: Der Funken in Kehlegg steht lichterloh in Flammen. (Foto: Markus Gmeiner - Vorarlberg Tourismus GmbH)

Jetzt heißt es stark sein. Unser Funkenfavorit liegt nur mit einigermaßen gutem Willen "in der Region", eher am Rand davon. Und dann auch noch jenseits der Grenze. Aber wir stehen zu dieser Entscheidung, welcher Shitstorm da jetzt auch kommen mag - und zwar deshalb:

  • Die Vorarlberger sind wahre Funkenbaumeister. Fein säuberlich türmen sie Jahr für Jahr Scheite, Paletten und Co. zu Türmen auf, vor denen sich jeder oberschwäbische Funken nur verstecken kann. Wer jemals Jenga gespielt hat, kann die statisch ausgefeilten Wunderwerke nur bestaunen. Unnötig zu erwähnen, dass die Vorarlberger Funken auch großartig brennen und insbesondere im Kehlegg auch noch auf einer Bergparzelle stehen, weithin sichtbar für jeden Besucher.
  • Auch das Drumherum stimmt hier einfach: Gefühlt das ganze Dorf ist dabei beim Kehlegger Funken, es gibt Essen und Trinken und einfach eine extragroße Portion Funkengefühl. Schon um 18 Uhr werden außerdem ein Fackellauf und ein Kinderfunken geboten, später sogar ein Feuerwerk. Nicht zuletzt deshalb ist unser Fazit: Funken direkt vor der Haustür sind schön – aber wer mal etwas anderes erleben will, der wird die Anfahrt nach Vorarlberg – zumindest aus der näheren Region – niemals bereuen.

Der Funken wird am Samstag, 25. Februar, entzündet. Ab  18 Uhr Fackellauf mit Kinderfunken, ab 20.00 Uhr Großer Funken. Treffpunkt ist die Viehweide Kehlegg.

2. St. Christina, Ravensburg

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Erhellt die Nacht: Das mächtige Funkenfeuer St. Christina. (Foto: Elke Obser)

Der Funken über Ravensburg kommt schon sehr nahe an unsere Nummer eins heran.  

  • Neben dem Funken, der ordentlich groß ist, kann man hier auch die wunderschöne Aussicht über das Schussental genießen.
  • Das Event startet schon um 15 Uhr mit Kaffee & Kuchen. Später gibt es neben Glühwein, Punsch und anderen Getränken auch Saiten und auf jeden Fall Funkenringe, solange der Vorrat reicht.
  • Besonders schön ist hier auch, dass der Funken komplett abgelegen ist. Keine Straße, kein Lärm, nur der Funken und der Sternenhimmel. Richtig romantisch! 

Der Funken wird um 19 Uhr in Flammen gesetzt.

3. Loretokapelle, Wolfegg

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Funkenfeuer in Wolfegg. Oder sieht hier noch jemand ein brennendes Piratenschiff? (Foto: Pfadfinder Wolfegg)

Punktet durch die besonders schöne Atmosphäre und die Jugendarbeit der Pfadfinder.

  • Besonders schön ist die Atmosphäre bei der Funkenverbrennung in Wolfegg. Die Loretokapelle im Hintergrund und die Aussicht über die weiten Felder machen das zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.
  • Der Funken wird von den Georgspfadfindern in Wolfegg mit viel Liebe aufgebaut und fachmännisch abgebrannt.
  • Beim Funken in Wolfegg geht sicher niemand hungrig oder durstig nach Hause. Für Grillgut, allerlei Getränke und natürlich Funkenringe ist gesorgt.

Angezündet wird am Samstag, den 25. Februar 2023 um 19 Uhr.