Das ist eine erfreuliche Überraschung: Für den Gründerpreis der Schwäbischen 2012 sind so viele Bewerbungen eingegangen wie nie zuvor. In den drei Monaten von der Ausschreibung bis zum Einsendeschluss am 22. April haben sich insgesamt 69 Unternehmen beworben. Davon sind 65 Bewerbungen gültig. Das heißt, die jeweiligen Unternehmen sitzen im Verbreitungsgebiet der Schwäbischen Zeitung (siehe Karte), wurden erst nach dem 1. Januar 2008 gegründet und haben letztlich ihre Unterlagen vollständig und rechtzeitig eingereicht.
Chefredakteur Hendrik Groth ist überwältigt von der großen Resonanz – und sehr angetan von der hohen Qualität der eingesandten Bewerbungen. „Wir haben einen Bewerberzuwachs von rund 38 Prozent. Da der Gründerpreis bereits im dritten Jahr in Folge ausgeschrieben war, haben wir mit so vielen Einsendungen in diesem Jahr nicht gerechnet“, sagt Groth. „Es freut uns sehr, dass die Auszeichnung so beliebt ist. Der Gründerpreis ist auf dem besten Weg, eine feste Größe für unsere regionale Wirtschaft zu werden.“
Gründer sind jünger und weiblicher
Bevor die Jury in mehreren Sitzungen in den kommenden Wochen die Bewerbungen sichtet und bewertet, hat die Wirtschaftsredaktion den großen Stapel der Bewerbungsmappen vorab statistisch ausgewertet – und dabei spannende Entwicklungen festgestellt: Die Gründer sind in diesem Jahr jünger und weiblicher. Während das Durchschnittsalter der insgesamt 47 Gründer im vergangenen Jahr bei 43 Jahren lag, sind die Bewerber diesmal im Schnitt 40,5 Jahre alt. Dabei ist der Jüngste 19 (Vorjahr: 22) Jahre, der älteste 58 (Vorjahr: 59) Jahre alt. Auch der Anteil der Männer hat sich verschoben, denn die Frauen sind auf dem Vormarsch: 35 Prozent der Teilnehmer ist weiblich, im Vorjahr waren es noch 30 Prozent.
Erfreulich ist, dass sich in diesem Jahr wieder Menschen aus allen Himmelsrichtungen beworben haben. Mit Abstand die meisten Teilnehmer stammen wieder aus dem Landkreis Ravensburg, gefolgt vom Bodenseekreis und dem Landkreis Biberach. In den Landkreisen Tuttlingen und Biberach gab es einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, doch in allen anderen Landkreisen ist die Bewerberzahl stark gestiegen. Aus dem Ostalbkreis – der 2010 zwar den Hauptgewinner, aber 2011 keinen einzigen Bewerber gestellt hatte – liegen diesmal sogar fünf Bewerbungen vor.
Im Durchschnitt beschäftigt jeder Bewerber 6,9 Mitarbeiter
Die angestrebten Umsätze der einzelnen Unternehmen sind so unterschiedlich wie die Geschäftsideen: Während einige Gründer in diesem Jahr noch mit gar keinem Umsatz rechnen, erwarten andere mehrere Hunderttausend und manche bis zu 14 Millionen Euro. Wie im Vorjahr sind die meisten in der Dienstleistungsbranche aktiv; und alle schaffen jede Menge Arbeitsplätze: Im Durchschnitt beschäftigt jeder Bewerber schon 6,9 Mitarbeiter (Vorjahr: 7,4 Mitarbeiter).
In den nächsten Wochen ist die Jury dran: Sie wird nun jede Bewerbung unter die Lupe nehmen, bewerten, diskutieren und abwägen, wer in diesem Jahr zu den Besten der Besten gehört. Chefredakteur Hendrik Groth sieht es schon kommen, dass das noch eine schwierige Prozedur werden könnte: „Es sind so viele interessante Bewerbungen dabei – es wird in diesem Jahr längere Diskussionen darüber geben, wer zu den Preisträgern zählen wird.“
Die Gründerpreis-Bewerber müssen sich also noch einige Wochen gedulden, sollten sich aber schon jetzt unbedingt den entscheidenden Termin vormerken: Zur feierlichen Preisverleihung am Donnerstag, 28. Juni, im Friedrichshafener Dornier-Museum sind alle Bewerber eingeladen. Erst dort hören sie von den Jurymitgliedern auf der Bühne, wer zu den Hauptgewinnern gehört und die Preise im Wert von insgesamt 18.000 Euro mit nach Hause nehmen darf.